Zuletzt aktualisiert am: 30.11.22

Als guter Reiter musst Du nicht nur gut reiten können. Als guter Reiter musst Du noch so viel mehr! Doch was macht einen guten Reiter aus? In diesem Beitrage verrate ich Dir 7 Punkte, die Dich neben Deinen reiterlichen Fähigkeiten zu einem guten Reiter machen!

7 Tipps, wie Du ein guter Reiter wirst

1. Sieh Dein Pferd als Dein Freund und Partner

Reiten ist nicht nur einfach ein Sport bei dem Du alleine Dein Ding durchziehst. Dein Pferd ist kein Sportgerät, sondern ein Lebewesen mit Gefühlen und gemeinsam bildet Ihr ein Team. Du erlebst so viel mit Deinem Pferd, von Erfolgen bis Niederlagen, von turbulenten Ausritten bis hin zu ruhigen Momenten im Stall.

Ihr verbringt viel Zeit miteinander und nur zusammen könnt Ihr weiterkommen! Und genau deshalb solltest Du Dein Pferd immer als Dein Partner sehen. So wird Dir viel mehr bewusst, dass Du nicht gegen Dein Pferd, sondern nur mit Deinem Pferd arbeiten solltest und kannst.

Richtige Freunde

Und nach einiger Zeit werdet Ihr zu richtigen Freunden: denn nicht nur Dein Pferd kann die eine Übung nicht so gut wie andere Pferde, springt nicht immer korrekt im Galopp an oder hält nicht immer gerade…

Auch Du machst Fehler, steigst nicht ganz so sanft auf oder fällst beim Leichttraben mal über. Du und Dein Pferd, bald kennt Ihr Euch in und auswendig, akzeptiert die Schwächen des Anderen, arbeitet gemeinsam an ihnen, werdet Schritt für Schritt besser und ein richtiges Team. So wie es nunmal bei Freunden ist!

2. Setze auf Kommunikation und nicht Gewalt!

Reiten ist Kommunikation. Reiten ist ein Dialog, ein Miteinander. Deine Reithilfen sind wie eine Sprache über die Du mit deinem Pferd kommunizierst. Und wenn Dein Pferd mal nicht darauf reagiert, liegt es wahrscheinlich daran, dass Du die Hilfe nicht richtig oder deutlich genug gegeben hast. Du solltest also immer daran arbeiten, diese Sprache noch besser sprechen zu können und Deine Hilfen noch präziser zu geben.

Und genauso wie Dein Pferd auf Deine Hilfen hört, musst Du auch auf die Körpersprache Deines Pferdes achten, ihm zuhören und verstehen lernen. Und das nicht nur, wenn Du im Sattel sitz, sondern immer. Ständig!

Lesetipp: In diesem Beitrag schreibe ich mehr über die wichtigsten Eigenschaften beim Umgang mit Pferden.

Dein Pferd spricht mit Dir

Denn Dein Pferd spricht immer mit Dir, nutz seinen ganzen Körper, um Dir zu signalisieren, wie es sich fühlt. Diese Zeichen musst Du verstehen lernen, damit Du richtig auf Dein Pferd reagierst. Nur so bekommst Du auch seinen Respekt, und nicht durch Gewalt, Angst oder Unterwerfung!

Lesetipp: Mehr über die Körpersprache der Pferde und wie Du Dich am besten in Ihrer Gegenwart verhältst, kannst du hier nachlesen!

3. Suche Fehler zuerst bei Dir

Wenn mal etwas nicht so gut klappt, Dein Pferd nicht auf Deine Hilfen reagiert oder gar aggressiv reagiert, dann liegt es wahrscheinlich daran, dass Du nicht richtig mit ihm kommunizierst oder selbst nicht auf Dein Pferd hörst. Gib also nicht Deinem Pferd Schuld für alles, sondern suche den Fehler zuerst bei Dir!

Frage Dich, was Du vielleicht falsch gemacht hast. Sei ehrlich zu Dir selbst und gestehe eigene Fehler ein! Sei fair zu Deinem Pferd und bestrafe es nicht für Dinge, die es angeblich falsch gemacht hat. Denn meistens bist Du derjenige, der den Fehler zunächst gemacht hat oder nicht auf Dein Pferd gehört hat.

Lesetipp: Einen guten Beitrag zum Thema Schuld kannst Du hier auf Chevalie lesen.

Lobe Dein Pferd oft und richtig!

Dazu gehört auch, dass Du Dein Pferd entsprechend lobst, wenn es sich richtig verhält. Denn Lob motiviert Dein Pferd und sorgt für mehr Spaß und Vertrauen bei Eurer Zusammenarbeit. Dabei solltest Du immer auf die Bedürfnisse Deines Pferdes eingehen und es innerhalb weniger Sekunden loben!

Lesetipp: Mehr übers richtige Loben und wie Du Dein Pferd mit Lob motivieren kannst, erfährst Du in diesem Beitrag!

4. Setze Dir Ziele!

Als guter Reiter solltest Du Dir Ziele setzten. Mache Dir einen Plan für die nächsten Monate bis hin zu denen nächsten Jahren. Und setzte Dir dabei sowohl Ziele für Dich und Deine reiterlichen Fähigkeiten, als auch für Dein Pferd und seine Ausbildung.

Selbst wenn Ihr beide schon sehr gut ausgebildet seid, gibt es sicherlich Übungen, die noch nicht ganz so gut klappen. Oder vielleicht gibt es auch Situation, die im Gelände besser klappen könnten und sollten.

Realistisch und erreichbar

Es gibt sicherlich einige Ziele, die Du Dir und Deinem Pferd setzen kannst. Natürlich sollten diese Ziele real und erreichbar sein. Wenn Du Dir unrealistische Ziele setzt, kannst Du schnell frustriert werden.

Und ganz ohne Ziele gibt es auch keine Erfolgserlebnisse für Dich und Dein Pferd. Ziele sind also das A und O, um kontinuierlich und erfolgreich weiter zu kommen!

Tipp: Frage Deinen Reitlehrer, welche Ziele er für Dich und Dein Pferd setzen würde und arbeite gemeinsam mit ihm daran!

5. Lerne nie aus!

Das muss jetzt nochmals ganz klar gesagt werden: Reiten lernst Du nie aus! Reiten ist fast schon eine Kunst, die viel Feingefühl und Präzession fordert. Jedes Pferd und jede Situation ist anders, und selbst nach jahrelanger Erfahrung wirst Du immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen.

Du lernst Pferde immer besser verstehen, lernst das Zusammenspiel zwischen Deinen Hilfen und den Bewegungen Deines Pferdes immer besser verstehen und kannst Deine Hilfen immer feiner geben.

Lesetipp: In diesem Beitrag findest Du die besten Bücher rund ums Thema Reiten!

Selbst die Besten nehmen Unterricht

Sei also nicht arrogant und denke nach ein paar Jahren Reiterfahrung, dass Du schon alles kannst. Denn das tust Du nicht. Du wirst von Zeit zu Zeit immer wieder merken, wie viel neues Du gelernt hast, wie viel klarer Dir die Hilfegebung erscheint und dieser Prozess hört nie auf.

Selbst die allerbesten Reiter nehmen weiterhin Unterricht, bilden sich weiter und arbeiten an sich. Und genauso solltest auch Du nie auslernen!

6. Hilf anderen Reitern und tausche Dich aus

Reiten ist so schön! Und sich darüber austauschen mindestens genauso. Du bist vielleicht nicht der Top-Reiter, aber Du hast genauso Erfahrung und Wissen, das Du mit anderen Reitern teilen kannst.

Du warst vielleicht in einer ähnlichen Situation mit Deinem Pferd und hast ein paar Tipps, wie die eine Lektion besser klappen könnte. Bleib nicht still, sondern hilf anderen Reitern!

Sei offen für Kritik

Tausche Dich über Probleme und Lösungen aus und sei offen. Denn auch Du weißt nicht alles und andere Reiter haben bestimmt genauso Tipps für Dich, die Dir weiterhelfen. Nehme Vorschläge und auch Kritik an, und sorge für einen offenen und ehrlichen Austausch in Deiner Stallgemeinschaft, mit Deinem Reitlehrer oder Deiner Reitbeteiligung.

Denn am Ende hilft es vor allem den Pferden, wenn wir Reiter uns austauschen und gegenseitig helfen. Und es ist das Pferd, dass einem guten Reiter am wichtigsten sein sollte!

7. Achte auf Deine Gesundheit und die Deines Pferdes

Ein guter Reiter hält sich auch außerhalb des Stalls fit und gesund. Dazu gehört nicht nur eine weitere Sportart, die Du vielleicht machen könntest, sondern auch eine gesunde und ausgewogenen Ernährung. Du solltest nicht zu gestresst sein und natürlich weiterhin Deine Freunde sehen und treffen.

Nur wenn Du körperlich fit, gesund und ausgeglichen bist, kannst Du auch ein guter Reiter sein. Denn Reiten ist ein anstrengender Sport, der viel Konzentration und Koordination fordert.

Lesetipp: Schau Dir meinen Beitrag über die 5 besten Zusatzsportarten für Reiter an.

Artgerecht ist das A und O!

Aber natürlich solltest Du als guter Reiter auch auf die Gesundheit Deines Pferdes achten. Dazu gehört es, mit dem Training nicht zu übertreiben und Deinem Pferd nicht zu viel auf einmal abzuverlangen. Dazu gehört aber auch die richtige Ausstattung und vor allem ein passender Sattel.

Wichtig ist natürlich eine artgerechte Haltung bei der Dein Pferd viel rauskommt, Bewegung und mit anderen Pferden Kontakt hat. Und wenn Dein Pferd einmal krank oder verletzt ist, solltest Du es schonen und entsprechend pflegen und behandeln! Wichtig ist vor allem, dass Du Dein Pferd stets ganzheitlich behandelst und sein Immunsystem stärkst.

Lesetipp: In diesem Beitrag gebe ich 6 Tipps für eine artgerechte Pferdehaltung.

Ein guter Reiter achtet stets auf sein Pferd!

Ein guter Reiter ist so viel mehr als nur ein Reiter, der gut im Sattel sitzen kann. Als guter Reiter solltest Du weitaus mehr Kriterien erfüllen: Du solltest Dein Pferd als Deinen Freund und Partner sehen, solltest auf Kommunikation setzten und niemals Gewalt als eine Lösung sehen. Du solltest die Fehler immer zuerst bei Dir sehen, niemals auslernen, Dich mit anderen Reitern austauschen und auf Deine sowie die Gesundheit Deines Pferdes achten. Wenn Du diese 7 Punkte beachtest, bist Du sicherlich auf dem Weg ein guter Reiter zu werden!

Erkennst Du Dich in diesen Punkten wieder? Was macht für Dich einen guten Reiter aus?

Bild: www.depositphotos.com – virgonira

7 Kommentare

  1. Hallo, für mich ist ein guter Reiter, dem das Wohl seines Pferdes wichtiger ist als ein (Turnier-) Reiterfolge und sein Tun immer wieder selbst in Frage stellt ohne an Selbstbewusstsein zu verlieren. Viele Grüße, Thea

    • Hallo liebe Thea,

      das hast Du sehr schön ausgedrückt. Das Wohl des Pferdes sollte immer an erster Stelle stehen und nicht Turnierabzeichen. Und genau wie im restlichen Leben, sollten wir unser Tun und Handeln immer in Frage stellen und nach der besten Optionen suchen, ohne dabei das Vertrauen in uns zu verlieren ♥

      Danke,

      Line

  2. Ein guter Reiter ist in meinen Augen, eine Mensch der Sein Pferd versteht und es als Lebewesen ansieht. Leider sind Pferde viel nur Sportgeräte 🙁 Ein guter Reiter sieht das anderes für ihn ist ein Pferd ein Freund und Familienmitglied 🙂 LG Maik Wolf

    • Hallo lieber Maik,

      ja – ein Pferd sollte immer als Lebewesen und guter Freund angesehen werden. Denn nur gemeinsam und nicht gegeneinander kann man Eins werden und das ist das Ziel beim Reiten 🙂

      Danke & alles Liebe!

      Line

  3. Ich bin noch ganz am Anfang meiner Reiterfahrung, wünsche mir aber, dass ein guter Reiter irgendwann mit dem Pferd zu einem Team verschmilzt, dass sich Vertrauen kann. Ein guter Reiter lernt nie aus und versucht nicht durch Gewalt dem Pferd seinen Willen aufzuzwingen. Im Vordergrund sollte Spaß für beide Seiten stehen, verbunden mit artgerechter Haltung. Habe gerade das Glück, einen famosen Unterricht zu bekommen und hoffe, dass die Pferde davon profitieren 🙂

    • Hallo liebe Juliette,

      umso besser, dass Du gleich zu Beginn so denkst und schon die Zukunft im Blick hast 🙂 Vertrauen ist natürlich sehr wichtig, und dass das Pferd als Partner angesehen wird – nur so wird man eins und zum Team! Toll, dass Du so guten Reitunterricht bekommst! Ein guter Lehrer, der Reiten mit Geduld und Feingefühl erklären kann, und den Reiter samt Pferd weiter bringt ist Gold wert! 🙂
      Alles Liebe,

      Line

  4. Meine Pferde sind alles und meine große Liebe. Ich finde, man muss es ihnen zurückgeben, was sie einem jeden Tag schenken. Ein Pferd macht nicht oft die Fehler. Es liegt immer am Reiter, das merke ich so oft. Ich würde alles für die beiden geben- mein letztes Hemd. Sie sind es sowas von Wert.

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