6 Tipps für eine artgerechte Pferdehaltung

Zuletzt aktualisiert am: 02.02.23

Um Dein Pferd artgerecht zu halten, musst Du so natürliche Bedingungen schaffen wie möglich. Hier verrate ich Dir 6 Tipps für eine artgerechte Pferdehaltung: von viel Auslauf und Sozialkontakt, über vielseitiges Training bis hin zur richtigen Fütterung.

6 Tipps für eine artgerechte Pferdehaltung

1. Genug Auslauf

In der freien Natur bewegt sich ein Pferd auf der Suche nach Futter ständig. Und diese Bewegung sollte es auch bekommen, wenn es von Menschen gehalten wird. Die natürlichste Haltungsweise ist der ganzjährige Weidegang, bei dem Dein Pferd ständig im Freien ist und sich die ganze Zeit bewegen kann.

Alternativ gibt es Offenställe oder Paddockboxen, die Deinem Pferd einen Unterstand sowie genügend Auslauf bieten. Sofern Du Dein Pferd in der Box hältst, sollte es tagsüber entweder auf die Koppel oder aufs Paddock rauskommen. Eine reine Boxenhaltung hingegen ist nicht artgerecht und egoistisch!

2. Viel Sozialkontakt mit anderen Pferden

In der Natur lebt ein Pferd in einer großen Herde, die Schutz und Sicherheit bietet. Denn ein Pferd ist ein Fluchttier, das ohne seine Herde zu einer leichten Beute für Raubtiere wird. Du solltest Dein Pferd also am besten im Herdenverband halten, denn alleine hat es Angst.

Zudem fühlt es sich ohne seine Herde einsam, hat keine Spielkameraden und kann sogar das richtige Sozialverhalten verlernen. Halte Dein Pferd also am besten mit anderen Pferden, sogar nur ein anderes Pferd ist besser als gar keins!

3. Abwechslungsreiche Bewegung

Neben genug Auslauf ist es auch wichtig, dass Dein Pferd abwechslungsreich bewegt wird. Dazu gehören unterschiedliche Trainingseinheiten: von klassischen Reitstunden oder Springstunden bei denen Du Dein Pferd gymnastizierst, über die Boden- und Longenarbeit bis hin zu Ausritten im Gelände.

Versuche Euer Reit- und Trainingsprogramm also so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, um alle Muskeln anzusprechen. So erlebt Dein Pferd immer etwas Neues, ist gefordert und langweilt sich nicht. Und Ihr bekommt beide immer wieder eine neue Motivation!

Vor allem solltest Du Dein Pferd viel im Schritt bewegen, denn das ist die natürlichste Gangart für Pferde. Versuche außerdem viele Übungen einzubauen, die die Hinterhand Deines Pferdes aktivieren, damit es genug Schub- und Tragkraft entwickeln kann. Ansonsten entwickelt es nicht genügend Muskeln, um Dich als Reiter zu tragen, läuft verspannt und mehr und mehr unter Schmerzen.

Lesetipp: Du kannst Dein Pferd auch wunderbar im Gelände trainieren. In diesem Beitrag findest Du die besten Dressurübungen für Deinen nächsten Ausritt!

4. Eine Fütterung mit viel Rau- und Saftfutter

Auch die Fütterung sollte dem Futter in der Natur am nächsten kommen. Natürlicherweise fressen Pferde Gräser und gelegentlich auch Kräuter. Deshalb solltest Du Deinem Pferd vor allem im Sommer die Möglichkeit bieten, frisches Gras auf der Koppel zu fressen.

Neben Gras kannst Du Obst und Gemüse wie Äpfel, Möhren oder rote Beete als Saftfutter füttern, denn so bekommt Dein Pferd wichtige Vitamine. Zudem sollte Dein Pferd genügend Raufutter in Form von Heu zur Verfügung haben, gerade im Herbst und Winter, wenn das Gras auf der Weide immer weniger wird.

5. Kraftfutter nur nach Energieaufwand füttern

Mit Kraftfutter solltest Du hingegen so sparsam wie möglich umgehen, denn es gibt Deinem Pferd Energie. Die Menge an Kraftfutter sollte sich also nach der Arbeitsmenge und den Leistungen, die Dein Pferd erbringt, richten. Umso mehr und schwieriger Dein Pferd trainiert, umso mehr Energie und Kraftfutter benötigt es. Kraftfutter sollte aber niemals der Hauptbestandteil der Pferdefütterung sein!

Tipp: Wenn Dein Pferd Mangelerscheinungen hat oder krank ist, kannst Du auch Mineralfutter zufüttern, um Deinem Pferd die nötigen Vitamine und Mineralstoffe zu bieten. Mehr zum Thema Mineral- und Zusatzfutter kannst Du hier lesen.

6. Genügend Wasser & Schattenplätze

Ein Pferd muss immer genügend frisches Wasser zur Verfügung haben! Ob auf der Weide oder im Stall, ob im Sommer oder im Winter, ein Pferd sollte immer die Möglichkeit haben zu trinken. Zudem sollte es auf dem Paddock oder der Weide genügend Schattenplätze geben, sei es in Form eines Unterstandes oder eines großen, schattenspendenden Baumes.

Viel zu oft stehen Pferde stundenlang bei großer Hitze in der Sonne und haben kein Trinkwasser – so sollte es keinem Pferd ergehen!

Fazit

Eine artgerechte Pferdehaltung ist das A und O. Damit sich Dein Pferd wohl fühlt, sollte es so viel wie möglich draußen sein und mit Artgenossen spielen können. Auch ein abwechslungsreiches Training sowie die richtige Fütterung samt genügend Wasser ist wichtig.

Was sind Deine Tipps für eine artgerechte Pferdehaltung? Wie hältst Du Dein Pferd aktuell?

Lesetipp: Viele spannende Infos Rund um die argerechte Pferdehaltung und wie du deinem Pferd ein Traumzuhause bietest findest du in meinem Buch „Dein erstes Pferd„.

Bild: www.istockphotos.com – Zuzule

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