Mit diesen Tipps bekommst du dein Pferd wieder zum Anhalten, wenn es im Gelände durchgeht

Zuletzt aktualisiert am: 30.11.22

Jeder Reiter hat Angst davor: Du reitest ganz gemütlich im Gelände und auf einmal macht Dein Pferd einen Satz und rennt im schnellsten Galopp los. Du verlierst die Kontrolle und Dein Pferd macht den Kopf dicht, rennt und rent und rennt. Sprich, Dein Pferd geht durch.

Richtig gefährlich wird das auf matschigen und rutschigen Wegen, auf steinigem oder löchrigem Gelände, oder gar wenn es ganz eng an Bäumen vorbei geht und Du um Deine Beine fürchten musst. Was Du tun kannst, damit Dein Pferd sich schnell wieder beruhigt oder damit es gar nicht erst soweit kommt, verrate ich Dir in diesem Beitrag.

Dein Pferd geht durch?!

Was Du tun kannst, wenn Dein Pferd im Gelände durchgeht, und wie Du es wieder zum Halten bekommst

Dein Pferd geht durch: Die ersten Anzeichen erkennen

Als Reiter solltest Du immer danach streben, eins mit Dir und Deinem Pferd zu sein. Das bedeutet, dass Du genauso jede Bewegung und jedes Muskelzucken Deines Pferdes spüren solltest, wie auch Dein Pferd jederzeit Deine Bewegungen spürt und auf diese achtet. Das gilt nicht nur für die gymnastizierende Arbeit in der Reitbahn, sondern auch für Ausritte im Gelände.

Lesetipp: In diesem Beitrag gebe ich Dir Tipps, wie Du mit Deinem Pferd auch im Gelände dressurmäßig trainieren kannst.

Zeichen der Zufriedenheit

Wenn Du das verinnerlichst und umsetzt, also jederzeit auf die Bewegung Deines Pferdes achtest, wirst Du auch schnell genug merken, wenn Dein Pferd Angst hat und vielleicht kurz davor ist, durchzugehen. Achte also jederzeit auf die Körpersprache und die Anzeichen Deines Pferdes: sind die Ohren und der Gesichtsausdruck entspannt, schnaubt Dein Pferd zufrieden vor sich her und geht fleißig, aber ruhig vorwärts? Dann ist Dein Pferd ganz zufrieden und entspannt, und vertraut Dir voll und ganz.

Zeichen der Angst

Spannt Dein Pferd aber alle seinen Muskeln an, stellt die Ohren ganz spitz nach vorne oder bewegt sie sehr schnell hin und her, fängt an ungeduldig und hibbelig zu laufen, und hält den Kopf steif nach oben, sind dies die ersten Anzeichen von Angst. Wenn es dann auch noch die Nüstern aufbläst und einen panischen Gesichtsausdruck bekommt, ist Dein Pferd wahrscheinlich kurz davor aus Angst loszurennen. Es sind also nur noch ein paar Sekunden und Dein Pferd geht durch.

Lesetipp: In diesem Beitrag erkläre ich, wie Angstsituationen beim Pferd entstehen und was Dein eigenes Verhalten damit zu tun hat!

Im richtigen Moment reagieren

Und genau jetzt solltest Du bereits eingreifen und Dein Pferd beruhigen. Sobald Du nur das kleinste Anzeichen von Panik mitkriegst, solltest Du Dein Pferd beruhigen und versuchen zu verstehen, warum und wovor es Angst hat. Nur so kannst Du die Situation einschätzen und richtig reagieren.

Dein Pferd geht durch: Was Du tun kannst

Sicherheit vermitteln

Auch wenn Du nicht verstehst, warum Dein Pferd Angst hat, musst Du Deinem Pferd absolute Sicherheit vermitteln. Nur so kann es Dir auch in Angstsituationen weiterhin vertrauen und es kommt vielleicht gar nicht erst dazu, dass es durchgeht. Denn wenn es merkt, dass Du selbst ganz ruhig bleibst und die Situation nicht als beängstigend oder gefährlich einschätzt, wird es die Gefahr überdenken, Deine Einschätzung der Situation berücksichtigen, und sich wahrscheinlich beruhigen.

Ruhe bewahren

Sicherheit vermittelst Du am besten, indem Du selbst Ruhe bewahrst. Reg Dich nicht auf, bleib ruhig, spann Dich nicht an und atme ruhig und regelmäßig. Das gilt natürlich auch, wenn Dein Pferd dann tatsächlich durchgeht und bereits panisch rennt. Egal wie schlimm es ist, und wie viel Angst Du wahrscheinlich selbst hast, bleib ruhig!

Wie bereits geschrieben, hat Dein Pferd Angst und Panik und braucht Dich als Sicherheit. Wenn Du selbst panisch wirst, wird es sich nicht beruhigen, sonder noch mehr Panik bekommen. Zudem hilft es Dir selbst, einen klaren Kopf zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Lesetipp: In meinem Beitrag über die wichtigsten Eigenschaften beim Arbeiten mit Pferden schreibe ich noch mehr drüber, wie wichtig die innere Ruhe beim Umgang mit Pferden ist.

Schwer nach hinten einsitzen

Ich habe schon oft Reiter erlebt, die in einen falschen leichten Sitz gehen, sobald ihr Pferd durchgeht, weil sie so wohl besser das Gleichgewicht halten können. Sie sitzen nicht mehr im Gleichgewicht und sitzen nicht mehr über dem Schwerpunkt ihres Pferdes. Und das ist genau falsch: wenn Dein Pferd durchgeht, solltest Du Dich ganz schwer machen und Dich tief in den Sattel setzen. So verlagerst Du Dein Gewicht nach hinten und signalisierst auch Deinem Pferd, dass es dies tun soll.

Lehnst Du Dich hingegen im (falschen) leichten Sitz nach vorne, verlagert sich auch Dein Gewicht nach vorne. Und somit entsteht ein großes Problem: weil Dein Pferd dieses zusätzliche Gewicht auf der Vorhand nicht so einfach ausbalancieren kann, geht es einen Schritt nach vorne, um nicht umzufallen.

Im richtigen Gleichgewicht bleiben

Am besten kannst Du Dir dieses Problem vor Augen halten, indem Du Dir vorstellst, dass Du jemanden Huckepack auf Deinem Rücken trägst. Wenn dieser jemand sich nach vorne lehnt, ist das Erste, was Du machst, um im Gleichgewicht zu bleiben und nicht umzufallen, einen Schritt nach vorne zu gehen. Denn so kannst Du das zusätzliche Gewicht vorne ausbalancieren.

Und genau das tut auch Dein Pferd. Und das kann ziemlich gefährlich werden, wenn Dein Pferd gerade im Renntempo durchgeht. Denn das bedeutet, dass Dein Pferd immer schneller rennen muss, immer mehr nach vorne gehen muss, um Dein Gewicht vorne auszubalancieren. Du machst es Deinem Pferd also schwer, oder fast unmöglich, anzuhalten.

Niemals konstanter Zügeldruck!

Ein anderes Problem, dass ich oft beobachte, ist dass viele Reiter anfangen stark an beiden Zügeln nach hinten zu ziehen. Und das meistens sogar gleichzeitig sowohl am rechten, als auch am linken Zügel. Somit entsteht ein konstanter Druck, dem sich Dein Pferd nur durch zwei Möglichkeiten entziehen kann und auch wird: entweder dadurch, dass es den Kopf nach unten einrollt, um dem Druck zu entgehen, oder dadurch, dass es den Kopf nach oben reißt und mit Gegendruck gegen den Zügeldruck ankämpft.

Kommunikation durch Paraden

Beide Optionen sind natürlich nicht gut, und werden Dein Pferd nicht beruhigen oder gar zum Anhalten bringen. Vielmehr solltest Du auch in einer solch brenzligen Situation über feine Paraden einwirken. Versuche Dein Pferd also nicht mit harter Hand anzuhalten, sondern über Paraden wieder zu einer Kommunikation mit Deinem Pferd zu gelangen. Versuche zu Deinem Pferd durchzudringen und nicht gegen es, sondern mit ihm zu arbeiten. Denke daran: Dein Pferd hat Angst, ist panisch und braucht Dich!

Enge Volte reiten

Solltest Du zu einer Wiese oder einem Feld gelangen, versuche eine enge Volte zu reiten. Dafür musst Du die entsprechenden Hilfen, aber vor allem Dein Gewicht einsetzen. Denn auch wenn Dein Pferd aufgrund von Panik nicht mehr auf Dich reagiert, kann es Deine Gewichtsverlagerungen nicht einfach so ignorieren, da es sonst droht, selbst aus dem Gewicht zu kommen und im schlimmsten Fall sogar umzufallen.

Nutze also wie immer Deinen Sitz und vermehrt Deine Gewichtshilfen, um Dein Pferd in eine enge Volte zu reiten. So muss es automatisch langsamer werden und sich auf Dich und Deine Hilfen konzentrieren. Mein Pferd ist mir einmal auch ganz böse durchgegangen, und mit diesem Trick habe ich es endlich zum Anhalten gebracht, auch wenn es fast 3 Volten gedauert hat…

Reite in tiefe (Sand-) Böden

Was ich auf meinen viele Strandausritten gelernt habe, hilft wahrscheinlich auch in den meisten anderen Ausrittsituationen. Als ich das erste Mal auf Texel in Holland zum Strand geritten bin, haben uns die Begleiterinnen gleich am Anfang gesagt, dass wir die Pferde vom Meer weg in die Dünen reiten sollen, wenn sie durchgehen sollten. Auch wenn das nicht unbedingt das Erste ist, was man vor einem Ausritt gesagt bekommen möchte, habe ich mir diese kleine Weisheit gut eingeprägt.

Denn der Sand wird zu den Dünen hin tiefer und Deinem Pferd fällt es somit schwerer zu rennen. Das Gleiche gilt natürlich auch für sandige Wald- oder Wiesenwege, oder gar für Reitwege in Heidelandschaften. Wenn Dein Pferd also durchgeht, und Du siehst oder kennst nahegelegene, tiefe Sandwege, versuche Dein Pferd dorthin zu lenken. Denn dort hat es Schwierigkeiten, sein schnelles Tempo beizubehalten und ist gezwungen langsamer zu werden. Zudem stellen tiefe Sandböden keine große Verletzungsgefahr dar, weder für Dein Pferd, noch für Dich.

Reite bergauf

Wenn Du die Möglichkeit hast, versuche Dein Pferd zu einem Hügel oder eine Steigung zu lenken. Sobald es leicht bergauf geht, wird es für Dein Pferd anstrengender und es wird langsamer. Zudem muss Dein Pferd mehr Gewicht hinten aufnehmen und auch Du sitzt so weiter hinten, was ebenfalls dazu führt, dass Dein Pferd langsamer wird. Sei dabei jedoch vorsichtig, denn jedes bergauf reiten kann eben durch diese Gewichtsverlagerung und durch den unebenen Boden auch gefährlich sein!

Allerdings funktioniert diese Strategie nicht bei allen Pferden. Mein Pferd kannte Hügel und Steigungen vor allem als Zeichen dafür schneller zu werden, denn ich bin mit ihm häufig bergauf galoppiert. Es kommt also ganz darauf an, was Du mit Deinem Pferd in Gelände für gewöhnlich machst. Wenn auch Du gerne mit Deinem Pferd bergauf galoppierst, wird Dein Pferd sehr wahrscheinlich noch mehr zum Rennen animiert, als wenn es das nicht von Euren Ritten gewohnt ist.

Wasser als Alternative

Eine Alternative sind auch Bäche, Flüsse oder gar Seen, die einen flachen und ungefährlichen, bereitbaren Einstieg haben. Denn genau wie tiefer Sand, erschwert auch der Widerstand des Wassers Deinem Pferd im schnellen Tempo weiter zu rennen. Diese Alternative is natürlich nur möglich, wenn Dein Pferd das Wasser kennt und prinzipiell gerne ins Wasser geht. Sollte dies nicht der Fall sein, wirst Du Dein Pferd natürlich auch nicht in einer Paniksituation ins Wasser bekommen, um es anzuhalten.

Auf sichere Böden achten

Egal was sein sollte, achte immer darauf, dass Du Dein Pferd zu einem sicheren Boden lenkst. Es sollten keine Steine auf dem Weg liegen und der Weg sollte nicht allzu uneben sein oder gar tiefe Löcher aufweisen. Auch wenn es nicht gerade einfach ist, in einer solchen Situation den Kopf zu bewahren, musst Du alles dafür tun, dass die Situation nicht noch gefährlicher wird als sie schon ist und Du und Dein Pferd sich verletzten, weil es stolpert und hinfällt.

Fazit:

Beim Ausreiten ist es genauso wichtig auf die Bewegung Deines Pferdes zu achten, wie immer beim Reiten. So kannst Du rechtzeitig erkennen, ob Dein Pferd Angst hat und vielleicht kurz davor ist, durchzugehen. Wenn es bereits soweit ist und Dein Pferd geht durch, hilft es vor allem die Ruhe zu bewahren und Deinem Pferd Sicherheit zu vermitteln. Mit einem tiefen Sitz sowie Kommunikation über Paraden kannst Du Dein Pferd anhalten. Wenn das nicht hilft, hilft es Dein Pferd in schwer durchreitbare Böden zu lenken oder enge Volten zu reiten, um es zum Anhalten zu bringen.

Lesetipp: Hier noch 12 kurze aber hilfreiche Tipps über das Reiten im Gelände!

Ist Dir Dein Pferd auch schonmal in Gelände durchgegangen? Wie reagierst Du in einer solchen Situation und was sind Deine Tipps und Erfahrungen?

Bild: www.istockphoto.com – Jevtic

* Bildhinweis: Das Bild soll ein Pferd in Angst und beim Durchgehen zeigen. Es soll keinesfalls als Vorbild dienen, besonders nicht, was die Verschnürung des Sperrriemens anbelangt!

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Kommentare

  1. Wir waren heute ausreiten und sind eine Trabstrecke galoppiert. Das andere Pferd bekam auf einmal einen Motivationsschub und ging an uns vorbei. Zuerst dachte ich: Mist, weil meiner das Tempo anzog (alles noch gemäßigt). Aber dann hab ich seine Ohren gesehen – auf mich gerichtet, voll aufmerksam. Ich liebe dieses Pferd :)! Auf dem Rückweg war eine Spaziergängerin mit zwei Hunden unterwegs, die durchgängig gekläfft haben. Sie kam uns entgegen, sprich, die Pferde waren nervös, weil sie die Hunde zunächst nicht sehen konnten, und als sie an uns vorbei war, war es auch noch nervig, weil sie dann auf dem Weg über uns lief, den die Pferde wieder nicht einsehen konnten. Ich habe mich bemüht normal und tief zu atmen, und meine Beine nicht reflexartig anzuspannen, wenn mein Pferd sich festgemacht hat (was ja wie eine treibende Hilfe wäre). Wir haben die komplette Hundesituation am losen Zügel hinbekommen, ich hatte ab und an meine Hand in der Mähne und hab gestreichelt. Er ist eine coole Socke, hat aber ab und an spannige Momente. War total stolz auf ihn – das war nicht leicht für ihn 🙂

    • Hallo Nadja,
      danke für Deinen Bericht!
      Manchmal muss man seinem Pferd auch einfach vertrauen. Oftmals sind nämlich wir Menschen diejenigen, die eigentlich Angst in der Situation haben, diese Angst ausstrahlen und gleich aufs Pferd übertragen. Und schon beginnt der Teufelskreislauf…Toll, dass Ihr das so gut gemeistert habt und er und Du so cool geblieben seid!
      Freut mich total! 🙂
      Line

  2. Als hilfreich empfinde ich, wenn ich merke, es wird bei mir oder einem Mitreiter brenzlig, und zwar bevor die wilde Fahrt abgeht, ein Lied zu singen oder zu pfeifen, den ich Texte meine Mitreiterin zu. Dies hilft den Atem unter Kontrolle zu bringen und sich eben nicht so anzuspannen. Wichtig ist auch, wenn ich weiss, da vorne kommt gleich etwas, das meinem Pferd mit Sicherheit erst einmal unheimlich wird: weiterreden, laut Zählen, singen, etc. Aber bloss nicht die Zügel stramm annehmen und die Beine zuklammern, dann wird unweigerlich die eigene Anspannung so auf das Pferd übertragen, so dass es erst recht glaubt einer gefährlichen Situation gegenübertreten zu müssen. – Also RUHE bewahren – auch wenn`s schwer fällt.

    • Hallo Pandora,

      stimmt – diese Taktik nutze ich oft, wenn ich mit ängstlichen Reitern ausreite! Dann quatsche ich sie einfach voll, frage ganz viel und lenke sie somit von ihrer Angst ab. Und es hilft wunderbar! 🙂 Und bei mir hilft es selbst auch super, wenn ich mal ganz alleine bin und mein Pferd unruhig wird, dann fange ich einfach an mit ihm zu reden, atme so selbst ruhiger und übertrage die Ruhe so auf mein Pferd.

      Wie Du schreibst, bringt es nichts, sich anzuspannen und schon vorher Angst zu bekommen. Denn oftmals sind wir Reiter die, die Angst haben, und nicht wirklich die Pferde. Wir spannen uns an, das Pferd spürt das, bekommt Angst, verkrampft, wir merken das und verkrampfen noch mehr, und dann ist es meistens schon zu spät und das Pferd geht durch. Ich habe dazu auch einen anderen Beitrag geschrieben, vielleicht ist der ja auch etwas für Dich 🙂 schau mal hier: kultreiter.de/aengstliches-pferd

      Alles Liebe und danke Dir für Deinen lieben Kommentar!

      Lin e/ Kultreiter

  3. Hey, toller Artikel, aber wenn du schon bei dem Thema aufgedrehte Pferde bist… 🙂
    Also… ich bin heute mal wieder in nem Waldstück etwas galoppiert, dann zurück und getrabt, und eben immer hin und her… „unten“ wollte ich immer das mein Pony stehen bleibt und dann kanns ja losrennen….
    Tja. Nach ner Zeit geht gar nix mehr. Es steigt nur mehr oder zischt mit einem ab. Man kann machen was man will,es beruhigt sich nicht. Sie ist immer schon ziemlich ungeduldig und kann nicht lange stehen… aber heute…
    Dann ist sie gestiegen,nach vorne gesprungen und hat dabei noch ausgeschlagen… wie in der spanischen Hofreitschule…
    Dann bin ich leider mit meinem Körper zu weit vor, Pony reist den Kopf nach hinten und peng… ganze gesicht war rot und wusste nicht wo es rausrinnt da mir einfach das ganze Gesicht schmerzte… schlussendlich war’s eh nur normales Nasenbluten….
    Würde mich gerne über Tipps gegen Steiger bzw. wie man dem Pferd das steigen abgewöhnen kann freuen 🙂
    Denn meine Nase ist immer noch schön angeschwollen und ich hab echt keine Lust mehr das mir das mal wieder passiert…

    • Hallo liebe Alina,

      ohje…ich hoffe, Deiner Nase geht es bald wieder besser! Das ist mir zum Glück noch nie passiert!

      Ich trainiere oftmals auch so im Gelände, gerne auch mit anderen Pferden wie z.B. von der Gruppe alleine weg reiten, oder alleine zurück bleiben, das hilft wirklich super gut. Was das Steigen angeht, würde ich prinzipiell erst einmal schauen, ob Dein Pony nicht irgendwelche Schmerzen hat: passt der Sattel? Sitzt das Gebiss richtig? Hat es eine Verletzung, eine Prellung, oder sonstige Schmerzen, die man nicht direkt erkennt? Auch wenn es nun in dieser Situation passiert ist, kann es völlig unabhängig von der Situation ein Zeichen für Unzufriedenheit sein.

      Ansonsten, wenn sie wieder steigt, solltest Du versuchen, Dein Gewicht möglichst nach vorne zu lehnen, und dabei eventuell treiben, so sollte sie wieder schnell nach unten kommen. Sie kann in der Situation einfach gestresst gewesen sein, wusste nicht, was Du willst und ist deshalb gestiegen. Ich denke, die Übung losrennen, zurück, stehen, losrennen, ist nicht unbedingt die Beste. Ich habe das auch manchmal mit meinen Pferden gemacht und schnell gemerkt, dass sie davon genervt, fast schon verärgert waren.

      Vielleicht ist die beste Lösung, es einfach nicht mehr zu machen? Falls sie nun anfängt auch in anderen Situationen zu steigen, solltest Du wie geschrieben wirklich den Sattel / die Ausrüstung durchchecken lassen und schauen, ob sie nicht irgendwo Schmerzen hat. Wie immer hilft auch vermehrt Bodenarbeit. Schreib mir gerne, wie es bei Euch weiter geht und ob sie auch weiterhin in anderen Situationen steigt.

      Alles Gute für Deine Nase!

      Line / Kultreiter

  4. Hatte gleich mehrere Erlebnisse dieser Art, mal mit einem Pony vor der Kutsche, dass einfach nach Hause wollte, dann mit der Sporthochschule bei Ausritten ohne Sattel im Weser-Ems-Land (hier waren zu Glück breite Sandwege, wo die Pferde immer von alleine losgaloppiert sind, weil sie es wussten) und dann sind sie in den Wald abgebogen. Da war es besser sich rutschen zu lassen, bevor es an den Baum bzw. quersitzenden Ast geht.

    Was mir am deutlichsten in Erinnerung ist, war auf dem Camarguepferdehof in Wesendahl. Dort wird mit Westernsätteln und Knotenhalfter ausgeritten. Wir kamen nach fast der ganzen Runde an der Hengstkoppel vorbei und die Herde, allen voran ein tonnenschwerer schwarzer Noriker, kam auf uns zu. Der nette Wallach, auf dem ich unterwegs war, roch schon das Testosteron und schnaufte, dann ging die wilde Fahrt auch schon los. Den Feldweg rauf und dann auf ein Feld, wo zum Glück große Kurven möglich waren. Mit einer Hand am Horn und mit dem freien Arm den Zügel zur Seite. Von hinten kam dann der Zuruf, ich solle AUSATMEN!!! War irgendwie zwischen Aufschreien und erst später Lachen kaum möglich. War jedenfalls mein Fehler – hätte viel früher merken müssen, dass er Stress hatte.

    • Hallo liebe Kiki,

      oh Gott – mit einer Kutsche? Das stelle ich mir fast noch schlimmer vor! Ich bin auch mehrmals ohne Sattel ausgeritten und einmal ist mein Pferd dabei durchgegangen – das war echt kein Spaß. Aber zum Glück hatte er eine lange Mähne, blieb dabei brav auf dem Weg und ist dann doch irgendwann vor der Straße angehalten…Hatte auch überlegt, mich einfach runterfallen zu lassen, hatte aber zudem noch einen äußeren Bänderriss im Fuß (weshalb ich auch ohne Sattel geritten bin) und konnte nicht so einfach abspringen. Zum Glück ist nichts passiert!

      Man lernt mit der Zeit, schnell zu erkennen, wenn das Pferd Stress hat, und umso öfter man solches Durchgehen miterlebt, umso ruhiger bleibt man mit der Zeit auch. Auch wenn sich das gerade etwas blöd anhört, aber Erfahrung hilft wie immer gut! Beim nächsten Mal, auch wenn ich natürlich hoffe, dass Dir das so schnell nicht wieder passiert, weißt Du, worauf Du achten musst 🙂

      Danke für Deine Geschichten und alles Liebe,

      Line / Kultreiter

  5. Hallo,
    ich finde das echt gut das du hier Tipps gibst, wie man ein durchgehendes Pferd wieder beruhigen kann.

    Im Sommer waren Wir Zum Abschied unserer alten Reitlehrerin ausreiten. Schön im Schritt. Alles lief gut. Dann wollten wir ein kleines Stückchen traben. Das Pferd ganz hinten geht durch und rast los. Alle anderen hinterher. Meiner rennt aufs Feld und dann war da eine Hecke zwischen den anderen und ihm. Er wollte natürlich zu den anderen und hat nochmehr Gas gegeben. Ich kam nicht zu ihn durch und er rannte unkontrolliert weiter. Dann wollte er durch die Hecke zu den anderen. Entscheidet sich aber kurz vorher um und rennt schräg durch die Hecke, so daß wir die Äste abbekamen. Er verlor dann die Orientierung und wurde langsammer. Ich bin abgesprungen. Habe nichts im Gesicht und oberem Bereich gespürt. 10 Meter weiter war ein Stacheldraht Zaun. Meine Reitlehrerin kam vorbei und ich bin durch eine lücke durch die Hecke zurück auf den Weg. Die anderen Pferde sind die ganze Strecke durch galoppiert. Am Ende, in der nähe der Hauptstraße haben die anderen die Pferde auch unter Kontrolle bringen können.

    Im Stall wurde mir das Pferd abgenommen und alle kamen an. Ich wusste garnicht wirklich was los war. Habe immer noch nichts gespührt. Sie haben mir tücher und wasser gebracht und meine Beine hoch gelegt. Alle meinten ich sollte ins Krankenhaus. Habe die Situation nicht so schlimm eingeschätzt und bin nicht gefahren. Als ich mich einigermaßen wieder berappelt hatte guckte ich in den Spiegel und sah die ganzen Kratzer und Wunden. Habe desswegen eine Narbe im Gesicht.

    Jedesmal wenn wir von der Halle zum Platz reiten, oder wir irgendwo draußen reiten wollen sehe ich die Bilder vom Unfall vor mir und fange an zu zittern und verkrampfe mich. Seit dem habe ich panische Angst draußen zu reiten und ich war auch nicht wieder draußen.

    Jetzt weiß ich wie ich mich das nächste mal verhalten muss, falls es ein nächstes mal gibt. 🙂

    Vielen Dank
    LG Lea

    • Hallo liebe Lea,

      das ist ja wirklich eine unschöne Geschichte 🙁 Zum Glück ist Dir dabei nichts Schlimmeres passiert! Mir ist es auch schonmal passiert, dass die ganze Gruppe durchgegangen ist, und das macht es oftmals noch schwieriger alle Pferde wieder anzuhalten. Was immer ganz gut ist, sich vorher abzusprechen, was gemacht werden soll, wenn die Pferde durchgehen (alle versuchen den Berg hoch zu reiten, eine Volte auf dem Feld zu reiten, in die Dünen zu lenken etc.). Am besten ist es auch, in einer Gruppe mindestens eins als super ruhig geltendes Pferd dabei zu haben, das wirklich nie durchgeht, um so den Rest der Truppe ruhig zu halten.

      Auch ich hatte nach so manchen Durchgehen, ob nun im Gelände oder auf dem Platz, wieder Angst zu reiten. Was mir geholfen hat, ist mich auf die vielen Male zu konzentrieren, bei denen eben nichts passiert ist, und mir vor Augen zu halten, wie ich mein Pferd im Fall der Fälle wieder angehalten bekomme. Auch vermehrte Bodenarbeit, um eine engere Beziehung und mehr Vertrauen zum Pferd aufzubauen, hilft da. Du musst einfach wieder lernen, dass Dir das Pferd ja nichts böses will. Und vielleicht reitest Du demnächst nur noch in kleinen Gruppen aus, am besten mit nur einem oder mit zwei anderen Reitern.

      Und was die eigentliche Angst angeht, darfst Du Dich ihr echt nicht hingeben. Wie Du selbst schreibst, führt das nur dazu, dass Du Dich verkrampfst und Deine Angst somit aufs Pferd überträgst. Dadurch kann es dazu kommen, dass es tatsächlich wieder durchgeht. Ich habe dazu auch einen anderen Beitrag geschrieben, der Dir vielleicht hilft: kultreiter.de/aengstliches-pferd

      Ich hoffe, Du hast bald wieder Spaß am Ausreiten! Denn eigentlich gibt es ja nichts Schöneres 🙂

      Alles Liebe und Gute Dir!

      Line / Kultreiter

      • Hallo Line,
        Danke für die Antwort. 🙂
        Ich würde das alles wirklich gerne übe. Ich habe aber kein eigenes Pferd oder eine RB, was die ganze Sache ein bisschen schwiriger gestaltet. Wir sind 5 Leute in einer Gruppe was das ausreiten mit wenugern ach schwerer macht.
        Ich war letztes Jahr auf der Suche nach einer Reitbeteiligung, habe aber irgendwie nichts passendes gefunden. Wollte halt gerne was haben wo der Stall nicht so riesig ist, aber halt mit Halle wegen meiner Angst. Irgendwann habe ich die Suche aufgegeben, weil mir dass dann auch ein bisschen zu stressig wurde mit der Schule nebenbei. Muss halt mal gucken, ob ich eine RB finde wenn ich fertig mit der Schule bin.. Ist nur ein bisschen Kompliziert weil die meißten Leute oder kleinen Stallgemeinschaften keine Halle haben. Und in einem großem Stall ist immer so viel getuschel und geläster, dass merke ich bei uns im Verein auch.

        LG Lea

        • Hallo liebe Lea,

          ich drücke Dir die Daumen, dass es mit der RB was wird! Das ist dann nämlich auch eine ganz andere Art von Vertrauen, die Du dann zum Pferd aufbauen kannst, und eine viel engere Bindung. Einfach unbeschreiblich schön ♥

          Das Problem mit der Halle kenne ich. Ich hatte zunächst einen Stall mit Halle, bin dann jahrelang ohne Halle geritten, und dann wieder mit. Seither weiß ich auch nicht, ob ich nochmals in einem Stall ohne Halle reiten könnte. Und was die Lästerrei angeht…das ist leider fast in jedem Stall so. Jedenfalls gibt es immer einen, der alles besser weiß. Aber Du hast Recht, in größeren und vor allem Vereins-Ställen ist es oftmals schlimmer. Da musst Du einfach lernen drüber zu stehen, und Dir immer wieder sagen, dass Du fair zum Pferd sein willst, und alles andere zählt nicht.

          Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg bei der Suche nach einer RB und natürlich in der Schule 🙂

          PS: Das geht alles irgendwie! Ich hatte zu meiner Schulzeit teilweise 3 Pferde, die ich geritten bin. Und ein Jahr vorm Abi kam mein eigenes Pferd, und ich habe es trotzdem alles wunderbar geschafft! Dazu habe ich übrigens auch etwas geschrieben 🙂

          kultreiter.de/wenig-zeit

          Alles Liebe,

          Line / Kultreiter

  6. Hallo,
    Ich habe hier bereits super Tipps gelesen und hoffe, dass ihr mir vl. auch helfen könnt.

    Seit einigen Monaten habe ich eine Reitbeteiligung. Das Pferd war anfangs zwar übermütig, was sich jedoch mit der Zeit gelegt hat. Jetzt stehe ich jedoch erneut vor dem Problem, dass er ohne Vorzeichen einfach beginnt durchzugehen bzw. zu buckeln. Angst ist es nicht, weil er ein wirklich ruhiges und entspanntes Pferd ist. In der Halle und Viereck ist es sehr schlimm, beim Ausreiten geht es halbwegs. Den Grund dafür kann ich leider einfach nicht finden…wenigstens beruhigen lässt er sich sehr schnell, nur wegbekommen tu ich es einfach nicht. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht genau wie, weil ich einfach keinen Plan habe was der Auslöser ist, weil er es bis vor kurzem beim Ausreiten nicht gemacht hat. Deshalb schließe ich Schmerzen aus. Was noch hinzu kommt ist, dass er sehr ungern alleine ist, weshalb anfangs das Reiten mit einem zweiten Pferd super funktionierte. Jetzt mach es jedoch nicht mehr viel unterschied, ob alleine oder mit mehreren Pferden…
    Ich hoffe es gibt für mich auch noch ein paar Tipps. 🙂

    Lg. Sandra

    • Hallo liebe Sandra,

      eigentlich sind solche Verhaltensweisen gerade Indizien für Schmerzen. Vielleicht lässt Du ihn doch einmal durchchecken? Alternativ könnte es auch einfach der Wetterumschwung sein. Es gibt einige Pferde, die im Herbst und Winter ein wenig temperamentvoller werden 😉 Oder er ist schlichtweg nicht genügend ausgelastet und kann noch mehr Bewegung und mehr Denkaufgaben vertragen.

      Mehr kann ich pauschal leider nicht sagen, dazu müsste ich Euch zusammen sehen und beobachten! 🙂

      Alles Liebe,

      Line / Kultreiter

  7. Erstmal:
    Schöner Beitrag.Hat mir sehr gut gefallen da ich oft im gelände unterwegs bin und auch schon häufig mit pferden zu tun hatte die durcgegangen sind und dann auch nicht mehr zu halten wahren. Dann bin ich immer volten oder bergauf geritten. Funktioniert super. Was auch sper hilft um sich zu beruhigen ist singen oder zählen in brenzligen situationen.
    lg Sophia

    • Hallo liebe Sophia,

      danke für Dein Lob! 🙂

      Ja, Singen, oder sich irgendwie ablenken hilft wirklich immer gut. Ich bin öfters mit einer sehr ängstlichen Reiterin ausgeritten, und ihre Stute war recht unruhig (das eine hat das andere bewirkt – ein Teufelskreis). Als wir dann ein paar mal zusammen ausgeritten sind, habe ich sie einfach voll gequatscht, wir haben wirklich den ganzen Ritt nur geredet, und siehe da, sowohl sie, als auch die Stute war ganz ruhig 😉

      Alles Liebe,

      Line / Kultreiter

  8. Hallo:)
    Super toller Artikel und wie lieb, dass du jedem hilfst. Vielleicht hast du auch einen Tipp für mich?
    Ich. habe eine RB an einem fitten Opi. Ich habe ihn ungefähr 7 Wochen, bin mehrmals die Woche gekommen und hatte auch wöchentlich Unterricht. Die Reitlehrerin hat dann gesagt wir seien bereit fürs Gelände. Wir sind gemeinsam mit ihr ausgeritten. Wir waren eine weile unterwegs größtenteils im Schritt, etwas Trab und ich war schon aufgeregt ob alles gut geht, aber alles hat gut geklappt. Wir sind Einen Hügel hoch galoppiert und auch da war er super brav. Danach sind wir ihn wieder runter geritten im Schritt. Unten wollte ich dann anhalten um die decke richtig zu rücken. Er ist da ständig wieder los gelaufen und ich bin dann Volten geritten und habe versucht ihn wieder anzuhalten. (Übrigens bin ich gebisslos, also mit Sidepull geritten. Mache ich immer) Er ist dann trotzdem los, weg vom anderen pferd (sie sind aber auch nicht in der gleichen herde) und im schnellem Trab verfallen. Durch parieren ging nicht, also habe ich erstmal versucht leicht zu traben, dann ist er los galoppiert und ich konnte nichts mehr machen. Es war zum glück bergauf und nach einer weile war es ihm zu anstrengend. Da habe ich ihn quasi gegen eine „wand“ gelenkt und bin schnell abgesprungen. Er hat sich nicht erschrocken oder ähnliches. Er wollte bloß nach Hause…das er manchmal nicht auf zügelhilfen reagiert haben wir in den reitstunden lange geübt. Aber in dem Moment hat es ihn gar nicht gejuckt. Hast du einen tipp für mich was ich mit ihm üben könnte und was ich tun sollte wenn ich wieder ins Gelände gehe (das dauert erstmal ne weile^^)?
    ich würde mich sehr über eine Antwort freuen:)
    Liebe Grüße

    • Hallo liebe Lara,

      erstmal danke für Dein Lob – sowas lese ich natürlich gerne! 🙂

      Viele Pferde fangen auf dem Weg nach Hause an schneller zu werden und gehen dann oftmals auch eher durch. Du hast meiner Meinung nach alles richtig gemacht, nur auf eine Sache möchte ich noch hinweisen: versuche Dein Pferd mehr mit Deinem Gewicht als mit den Zügeln anzuhalten, spricht, mach Dich schwer und setzt Dich tief in den Sattel. Geziehe am Zügel ist keine gute Idee und Dein Pferd kann sich dagegen leicht wehren.

      Wenn Du schon das Glück hast, mit Deiner Reitlehrerin auszureiten, dann würde ich vorschlagen, dass Ihr verschiedene Übungen gemeinsam im Gelände übt. Das ist eine wirklich tolle Sache und mein Pferd wurde so z.B. auch zum absoluten Verlasspferd im Gelände! 🙂 Zum Beispiel könntest Du mit Deinem Pferd vorreiten, während sie mit Ihrem hinten bleibt und wartet (erstmal im Schritt, dann Trab, dann sogar im Galopp) – und umgekehrt. So lernt Dein Pferd auf Dich und nicht auf seine Umgebung zu achten. Generell helfen Übungen wie Übergänge oder Seitwärtsgänge, um die Aufmerksamkeit des Pferdes im Gelände auf den Reiter zu lenken und außerdem kannst Du Dein Pferd so auch wunderbar gymnastizieren 🙂 Kennst Du diesen Beitrag dazu schon? 🙂

      Hier der Link: kultreiter.de/training-im-gelaende

      Ansonsten war es auch erst Euer erstes Mal und Ihr kennt Euch natürlich noch nicht so lange. Dein Pferd muss wohlmöglich lernen, Dir noch mehr zu vertrauen und eben nicht seinen Instinkten. Es kann auch sein, dass er Dich einfach ein wenig ausgetestet hat (Gelände = neue Situation = neuer Test), schließlich hat er sich nicht erschrocken oder Zeichen von Angst gezeigt.

      Gib Euch einfach ein wenig mehr Zeit und versucht Übungen im Gelände einzubauen – dann wird das bestimmt! 🙂

      Alles Liebe und viel Erfolg,

      Line / Kultreiter

  9. Ich habe eine RB und bin erst einmal in der Halle alleine mit dem Pferd geritten. Da ich mich im dortigen Gelände des Reitstalls nicht auskenne, möchte die Besitzerin morgen mit mir in das Gelände ausreiten. Ich auf deren Pferd und sie leiht sich ein anderes Pferd. Bin so aufgeregt. Was soll ich tun?

  10. Hey, super Artikel, meine RB ist leider sehr schreckhaft, wobei ich grundsätzlich die Ruhe selbst bin (die Besitzerin ist etwas ängstlicher, sie würde niemals allein rausgehen), meist zuckt sie nur kurz oder springt leicht zur Seite, und lässt sich schnell beruhigen, manchmal macht sie allerdings komplett dicht und da wir von Schnellstraßen und der Autobahn umgeben sind, kann man auch nicht „einfach rennen lassen“. Da wir weder Berge, noch Sand, noch Wasser haben, lenke ich sie, wenn wirklich nichts mehr geht, auf den Acker, das finden die Bauern zwar bestimmt nicht toll, aber bevor sie mit mir vor ein Auto rennt…
    Ich versuche auch ganz am Rand oder in einer Spurrille zu bleiben 😀
    Liebe Grüße
    Vivi

  11. Sehr schöner Artikel 🙂 wie jeder Reiter / Reiterin bin auch schon mal in dieser Situation gewesen… interessanter Weise neigt mein Pony nur in Gesellschaft dazu, sich anstecken zu lassen…
    Wenn ich allein unterwegs bin springt er vllt. mal 2 – 3 Galoppsprünge aber ich habe ihn sofort wieder bei mir…
    Alles nicht wild und händelbar… sollte ich selbst einen “ unruhigen“ Tag haben helfen auch mir Singen oder ich quatsche meinem Pony die Ohren voll… Kraulen a la Mama ist ebenfalls eine Variante…
    In Gesellschaft wurde Puschkin mir bisher 1 x “ kopflos“ … bisher bin auch ich immer mit Sidepull gegangen…
    Situation: Beide Ponys sind durch ( bis heute nicht wirklich klar warum – da ich sehr viel Schrecktraining mache mit Planen, Klappersack, große Flagge…etc. ist Puschl ansich nicht schreckhaft…)
    An jenem Tag allerdings schon… ich hatte ihn allerdings wieder sehr schnell bei mir…. wollte grad durchatmen…da knallt das andere Pony an mir vorbei und reißt ihn wieder mit – womit ich nicht gerechnet hatte – beim ersten Satz von ihm verlor ich leider mein Gleichgewicht… der Sattel rutschte bei der Wucht nach rechts und mein Gewicht fiel LEIDER nach vorn… ich war der Situation völlig ausgeliefert und war einfach nur froh, dass ich nicht im vollen Galopp vorn über fiel. … aber es hätte nicht viel gefehlt…
    Ich bin mit Pudding in den Beinen abgestiegen und musste sowohl mich als auch den Sattel richten und mich sammeln… bin dann Schritt heimgeritten… Nach 2 Jahren gebisslosem Reiten habe ich mich zeitweilig für ein Sidepull incl. Gebiss entschieden… das war für mich wichtig… einfach nur psychologisch wichtig… nat. weiß ich, dass mich ein Gebiss nicht vor dem “ Durchknallen“ rettet aber es hat mich für die ersten Ausritte danach ruhiger gemacht…Mittlerweile sind die Zügel wieder am Sidepull eingehängt und das Gebiss liegt unbeeinflusst im Maul… – wenn ich also das Gefühl hätte, dass er zu unruhig wird… ( quasi in der Gruppe) dann könnte ich die Zügel einfach umhängen 😉 Jetzt steh ich aber wieder kurz davor, erst einmal das Gebiss wieder ganz weg zu lassen…
    Mein Vertrauen ist wieder gefestigt….
    Ich bin da sehr Bauch gesteuert… Ich bin immer genügend geschützt mit gescheitem Helm und „Panzer“
    ( Weste 😉 … und wenn ich merke, er ist an dem Tag einfach nur genervt und eh schon unruhig begnüge ich mich auch gern mit einem schönem Spaziergang, Bodenarbeit oder Zirkuslektionen… oder eben auch ein bisschen gemeinsames Faulenzen…. schließlich habe auch ich Tage, da bin ich einfach nicht gut drauf 😉
    In diesem Sinne wünsche ich jedem genug Ruhe und Vertrauen… Hauptsache oben bleiben 😉
    Gruß Lydia & Puschkin

  12. Ich bin in einem Schul- bzw. Ferienbetrieb, wir gehen eigentlich nur ausreiten. Die Pferde haben Sättel, aber wir reiten eigentlich immer ohne Sattel ( als Info: wir haben keine Sperriemen).
    Damit ihr es besser Verstehen könnt erkläre ich kurz unseren Ferien Ablauf:
    Wir haben 3 Arten von Gruppen.
    T= Trab ist die beste Gruppe, sie machen manchmal Einzelgalopp und Galoppieren mehr als die S
    S= Schritt galoppiert im Gelände
    GS= Geführte Schritt ist die Anfänger Gruppe die gehen morgens auf den Platz (manche mit Führer andere ohne) und Nachmittags ins Gelände ( ebenfalls geführt oder eben nicht)
    Es gibt dann mehrere Gs, S’s und T’s .
    Da es mehr Kinder als Pferde gibt werden die Gruppen auf 2 Stunden aufgeteilt. Es gibt feste Wege in die sich die Gruppenführer eintragen, mit festen Galopp Strecken.
    Nach den zwei Stunden werden die Pferde wieder auf die Weide gestellt.
    Nachmittags gibt es Extra Stunden also für die Pferde nochmal zwei Stunden laufen. Es gibt Pferde dir nur in der S oder Gs gehen dürfen (z.B. Wegen dem alter) oder nur in der T.

    Jetzt zum eigentlichen Problem, ein Pony namens Rike macht immer wieder Probleme…
    Wir reiten immer Vom Dorf über Asphalt oder Feldwege in den Wald. Auf diesen wegen rennt Rike einfach los buckelt macht aus vollem Galopp voll bremsungen und dann den Kopf runter.
    Man kann nicht mal Volten reiten, da sie einfach komplett zumacht. Es gibt Monate wo sie nichts tut.
    Letztens ist ein Kind unter sie gefallen und hat sich böse verletzt.
    Es kann nicht an Sattel liegen weil sie es manchmal mit aber auch manchmal nicht tut und andersherum genauso.
    Eine Helferin hatte sie letztens bei uns in der Gruppe und das Pony ist auf die Wiese gerannt, aber sie hat sie in den Schritt bekommen und ist weitergeritten.

    Ich hoffe so sehr, daß ihr mir ein paar Tipps geben könnt

    LG Rebi

  13. Hi
    Ich habe ein furchtbar sensibles Pferd, das zusätzlich noch sehr Ranghoch ist.
    Was mache ich wenn mein Pferd mitten im entspannten Trab, ohne irgendeine Vorwarnung eine 180° Wendung macht und nach Hause prescht. (Berg ab, auf eine Straße zu, mit links und rechts Gräben) Hat er mit mir letzte Woche dreimal gemacht, danach musste meine Begleiterin einen meiner Zügel nehmen, um uns als Handpferd mit zu nehmen. Würde aber gerne selbst aus so einer Situation rauskommen. Er macht zusätzlich seinen Hals in dieser Situation ziemlich steif, wodurch ich auch keinerlei seitlicher Einwirkung habe, sprich wenn er dann anhält, kann ich ihn nicht einfach umdrehen, sondern muss absteigen, da er sonst einfach weiterläuft.

  14. Hi,

    Total interessanter Artikel. Mein Pferd lässt sich leicht durch Bremsen und Fliegen in den Wahnsinn treiben. Manchmal gibt er auch einfach Gas. Ich werde mal deine Tipps versuchen. Danke.

    Schöne Grüße

    Tamara

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