Zuletzt aktualisiert am: 08.12.22
Der heutige Reitsport ist immer mehr von Leistungsdruck geprägt und Pferde müssen immer bessere Ergebnisse abliefern. Gleichzeitig werden aber auch neue Technologien entwickelt, die den Reitsport verbessern und vor allem pferdefreundlicher machen sollen – sowohl im Turniersport als auch im Freizeitbereich. Wie das aussehen kann, verrate ich Dir in diesem Beitrag!
Der heutige Reitsport:
Geprägt von Leistungsdruck, Unwissenheit, falschen Trainingsmethoden und Ignoranz
Immer höher, weiter, schneller, und schöner – das ist die Devise im heutigen Reitsport. Pferde müssen immer mehr leisten und werden leider oftmals eher wie ein Sportgerät, als ein Lebewesen mit Gefühlen, mit Bedürfnissen und mit eigenem Willen behandelt. Auch Reiter, Trainer und Züchter stehen mehr und mehr unter Druck, bilden ihre Pferde teilweise viel zu jung und oftmals auch viel zu schnell aus.
Das Ergebnis sind Pferde, die ohne Takt und Losgelassenheit im Dressurviereck vorgestellt werden, die mit brutalen Methoden wie der Rollkur trainiert werden, und Pferde, die sich im Springparcours verletzen, und nicht selten sogar sterben. Geschweige denn von den vielen Rennpferden, die noch auf der Rennbahn ihr Leben lassen müssen oder aufgrund von Stress bereits im jungen Alter sterben. Wie kann das sein?
Aber auch im Freizeitsport sieht es nicht unbedingt besser aus. Auch wenn hier nicht von ganz so schlimmen Verletzungen die Rede ist, werden viele Pferde oftmals schlichtweg falsch geritten und laufen mit enormen Schmerzen unterm Sattel. Die Gründe sind vielseitig: von Unwissen, über die falschen Trainingsmethoden, bis hin zur puren Ignoranz, oder dem Mangel an Geld.
Pferde, die den Rücken wegdrücken, die weder mit aktiver Hinterhand noch in Anlehnung laufen, die ganz ohne Sattel geritten werden oder, alternativ, von oben bis unten bandagiert werden. Pferde, die fast den ganzen Tag in der Box stehen, oder komplett falsch gefüttert werden. Denn oftmals wissen es die Besitzer einfach nicht besser, oder ihnen fehlt das nötige Geld für einen guten Reitlehrer, für einen Stall mit artgerechter Haltung, und für qualitatives Heu.
Letztendlich sind es immer die Pferde, unsere doch eigentlich geliebten Vierbeiner, unsere Partner, unsere Freunde, die leiden. Die alles ertragen, sich kaum wehren, alles mitmachen, stets freundlich sind und jeden unserer Fehler verzeihen. Warum? Weil wir ihren Schmerz nicht hören können, wir können ihn nur anhand ihres Gesichtsausdrucks und am Verhalten angeblicher “Problempferde” erkennen. Doch dazu müssen wir vor allem eins: hin- und nicht wegschauen.
Wie soll es im Reitsport weitergehen?
Immer mehr kritische Stimmen und neue Verbote
Diese Frage habe ich nicht das erste Mal gestellt, denn so kann und darf es vor allem nicht weitergehen. Pferde leiden, und dieses Leiden darf nicht länger ignoriert werden. Zum Glück werden sowohl im Reitsport selbst als auch in der breiten Öffentlichkeit immer mehr kritische Stimmen laut.
Besonders nach dem Skandal um Dressurhengst Totilas und seinem Start trotz Verletzung bei der diesjährigen EM in Aachen, gerät auch die FN sowie andere Reitsportgremien und -Organisatoren immer mehr unter Druck. Richter werden für ihre Fehlbeurteilungen und ihr ignorantes Nicht-Handeln kritisiert, Trainer und Züchter für ihre Geldgier angeprangert.
Und auch in Sachen Tierschutz tut sich was: so hat die Schweiz als erstes Land neben der Rollkur nun auch die Nutzung des Schlaufzügels auf Turnieren per Gesetz verboten. Es mag zwar traurig sein, dass für solche verwerflichen Reit- und Trainingsmethoden überhaupt ein Verbot her muss, aber es ist immerhin ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Pferdefreundlicher Reitsport dank Technologien und Reiter Apps
Technologie im Reitsport
Es gibt aber noch mehr Entwicklungen, die eine Besserung im Reitsport andeuten: neue Technologien! Technologien helfen Menschen schon in so vielen Bereichen und endlich sind sie auch im Reitsport angekommen. Besonders eine Technologie hat es mir angetan: ein Sensor namens Motion S*, entwickelt von einem französischen Startup namens Equisense.
Der Motions S Sensor samt Reiter App
Motion S ist ein Sensor, der durch die passende Halterung von Stübben* am Sattelgurt befestigt werden kann und der die Bewegungen des Pferdes aufzeichnet. Diese Daten werden dann an die Equisense App gesendet und analysiert. So kannst Du zum Beispiel sehen, ob Dein Pferd taktrein läuft, oder ob vielleicht eine Lahmheit droht. Du kannst sehen, wie viel Du auf welcher Hand und in welcher Gangart geritten bist, wie viel Strecke Du mit deinem Pferd zurück gelegt hast, oder wie hoch Dein Pferd gesprungen ist.
Individuelle Trainingspläne für ein besseres und pferdefreundliches Training
Die App kann aber noch viel mehr: sie erstellt individuelle Trainingspläne für Dich und Dein Pferd, und zeigt Dir auch, wie Du Dein Pferd zum Beispiel nach einer Verletzungspause wieder am schonensten antrainierst. Zudem warnt Dich die App auch, wenn Du es mit dem Training übertrieben hast und Dein Pferd eine Pause braucht. So kannst Du Dein Pferd nicht nur besser, sondern vor allem auch pferdegerechter trainieren, da die Reiter App immer das Wohlbefinden Deines Pferdes im Auge behält und den Trainingsplan nach den Bedürfnissen Deines Pferdes anpasst.
Teile die Daten mit allen Beteiligten
Außerdem hast Du die Möglichkeit, die Daten mit Deinem Reitlehrer oder mit Deiner Reitbeteiligung, aber auch mit Deinem Tierarzt und Hufschmied zu teilen. So sind alle, die Dein Pferd reiten oder ausbilden immer auf dem neuesten Stand, und können ihr Training oder die Behandlung entsprechend der Bedürfnisse Deines Pferdes anpassen.
Hol Dir den Ratschlag Deines Reitlehrers oder Tierarztes
Und noch viel besser: Dein Reitlehrer kann sich Dein Training auf der App anschauen und Dir Feedback geben, ohne selbst dabei gewesen zu sein. Das Gleiche gilt auch für Deinen Tierarzt, der Dir ebenfalls über die App Ratschläge zur richtigen Behandlung Deines Pferdes geben kann. So bist Du mit Deinem Pferd nicht mehr auf Dich alleine gestellt und kannst Dir immer den Rat von einem Profi holen, wenn Du Dir mal nicht sicher bist.
Endlich ein pferdegerechter Reitsport dank Balios!
Für mich ist die Entwicklung von Balios ein Zeichen dafür, dass sich der Reitsport so langsam zu Gunsten des Pferdes ändert. Es geht nicht mehr nur noch darum, gute Ergebnisse zu erzielen, sondern vielmehr darum, das Wohl des Pferdes zu beachten und Spaß am Reitsport zu haben. Das Tolle ist, das hinter Equisense ein Team an Menschen steckt, die selbst leidenschaftliche Reiter sind und den Reitsport mit ihrer Technologie revolutionieren wollen.
Fazit: der Reitsport muss und wird sich ändern!
Der Reitsport muss sich endlich ändern: viel zu viele Pferde leiden unter dem enormen Leistungsdruck und den damit oftmals verbundenen, falschen Trainingsmethoden, aber auch unter dem Unwissen und der Ignoranz ihrer Besitzer. Kritische Stimmen, neue Verbote, aber auch neue Technologien wie der Balios Sensor von Equisense können helfen, den Reitsport endlich zu revolutionieren und pferdefreundlicher zu machen.
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