Was bei einem guten Stall zur Ausstattung gehört

Zuletzt aktualisiert am: 02.02.23

Du bist gerade dabei Dir ein Pferd zu kaufen und noch auf der Suche nach dem richtigen Stall für Dich und Dein Pferd? Neben Gedanken zur Haltungsart und Fütterung Deines Pferdes solltest Du Dir auch überlegen, wie Dein Stall ausgestattet sein sollte, ob Du eine Halle brauchst, oder ob Dir ein Reitplatz reicht, und noch vieles mehr. Im zweiten Beitrag zum Thema „So findest Du den richtigen Stall“ verrate ich Dir deshalb mehr über die mögliche Stall Ausstattung.

So findest Du den richtigen Stall:
Stall Ausstattung

Die Stall Ausstattung kann ganz unterschiedlich sein und bei der richtigen Wahl eines neuen Stalls musst Du Dich letztendlich fragen, was Du mit Deinem Pferd machen möchtest und wie Du mit ihm trainieren willst.

1. Reitplatz

Viele Reitställe verfügen über einen Reitplatz, wobei die Standartgröße 20×40 Meter ist. Das klassische Dressurviereck ist hingegen 20×60 Meter groß. Auf einem Reitplatz trainierst Du mit Deinem Pferd unter freiem Himmel und bist natürlich dem Wetter ausgesetzt. Das kann bei kalten, dunklen Wintertagen oder Regentagen kein Spaß machen und führt häufig dazu, dass das Training ausbleibt.

Matschfreier Boden

Und nicht jeder Reitplatz ist gleich Reitplatz! Achte bei der Wahl Deines neuen Stalls genau auf den Boden des Reitplatz: Ist ein bestimmter Sand gewählt worden, der nicht schnell matschig wird und in denen keine große Pfützen oder gar Löcher entstehen? Frage hier am besten ganz genau beim Stallbesitzer nach!

Die Umzäunung

Zudem gibt es Reitplätze die eingezäumt sind, was manchmal vorteilhaft ist. Ich habe schon ein paar Pferde erlebt (mein Pferd am Anfang eingeschlossen), die gerne mal während der Arbeit vom Reitplatz runterrennen, um ihre Grenzen zu testen. Dieses Spielchen kannst Du Dir so natürlich ersparen.

Die Beleuchtung

Auch eine Beleuchtung sollte vorhanden sein, damit Du den Reitplatz auch noch abends im Winter nutzen kannst, wenn es schonmal um 16 Uhr nachmittags dunkel wird. Frag auch, ob diese Beleuchtung kostenlos ist, oder ob sie mit Wertmarken oder Eurostücken angemacht werden muss!

Nähe zum Stall

Zu letzt ist es natürlich auch wichtig, wie nah sich der Reitplatz zu den eigentlichen Stallungen befindet. Manchmal ist es ganz nett, zum Warm- und Trockenreiten 5-10 Minuten zum Reitplatz reiten zu müssen. Dennoch ist es besser, wenn sich der Reitplatz so nah wie möglich am eigentlichen Stall befindet, denn das spart manchmal wertvolle Zeit.

2. Reithalle

Nicht viele, aber dennoch einige Reitställe haben auch eine Halle. Und das ist purer Luxus. Denn gerade im Winter, oder an nassen Regentagen ist eine Halle Gold wert! Denn Du kannst mit Deinem Pferde im Trockenem und Warmen trainieren. Der Boden kann nicht matschig werden und staubt höchstens mal im Sommer.

Ebener, staubfreier Boden

Aber auch hier gilt: Reithalle ist nicht gleich Reithalle! Wichtig ist, dass die Halle einen geraden, ebenden Boden hat, damit Dein Pferd keine Sehnenschäden bekommt. Und ein zu staubiger Boden ist vor allem in den geschlossenen Halle schlecht für Dein Pferd und auch für Dich!

Die richtige Bande

Zudem sollte eine gute Bande mit der richtigen Schräge vorhanden sein, damit Deine Beine beim Reiten oder beim eventuellen Durchgehen Deines Pferdes nicht eingequetscht werden können. Das kann ohne Bande sehr schnell gefährlich werden!

Mehrere Spiegel

Schau auch, ob mehrere Spiegel in der Halle vorhanden sind. Vor allem ein Spiegel an der langen Seite sowie einer an der Kurzen zeigt Dir, ob Du richtig sitzt und Dein Pferd auch korrekt läuft. Das tolle an Reithallen ist also, dass Du mit Hilfe der Spiegel kontrollieren und verbessern kannst!

Gute Beleuchtung & wasserdicht

Natürlich sollte die Reithalle zudem wasserdicht sowie gut beleuchtet sein. Eine dunkle Halle, in der es bei Regen noch dazu tropft und Du nass wirst, ist kein Spaß und erfüllt auch nicht ihren Zweck!

Hallenbesetzung

Frage auch, wie viele Reiter die Halle überhaupt benutzen. Oftmals kann man die Hallennutzung dazu buchen, und vielleicht nicht jeder Reiter im Stall macht das. Manchmal gibt es aber auch Gastreiter aus Ställen in der Umgebung, die die Halle gegen eine Gebühr mitbenutzen. Stelle also sicher, dass die Halle zu Deinen Reitzeiten genügend zur Verfügung steht und nicht brechend voll ist!

Tipp: Schau Dir im Vorfeld den Stunden- und Hallenbelegungsplan an, um Dir ein Bild von der Nutzungshäufigkeit und den Peack-Hours zu machen!

3. Longierzirkel / Roundpen

Ein Longierzirkel oder Roundpen ist eine tolle Sache! Denn neben dem eigentlichen Reiten ist es immer wieder gut, wenn Du Dein Pferd vom Boden aus trainierst. Sei es Longenarbeit oder die freie Arbeit ganz ohne Zäumung und Longe.

Der Durchmesser

Vor allem die Größe des Zirkels ist wichtig. In einem zu kleinem Zirkel kannst Du nicht viele Übungen mit Deinem Pferd machen und das Laufen zu kleiner Kreise kann Deinem Pferd auf Dauer auch Schaden, da es die Sehnen und Gelenke zu sehr belastet. In einem großen Zirkel hast Du hingegen viel mehr Möglichkeiten und kannst sogar mit Stangen arbeiten.

Tipp: Ein Durchmesser von mindestens 20 Metern ist gut!

Boden, Umzäunung & Beleuchtung

Zudem muss der Boden ebenfalls gerade sein und eine gute Qualität haben. Sehr gut ist es auch, wenn der Zirkel oder das Roundpen hoch genug eingezäunt ist, sodass Dein Pferd bei der (freien) Arbeit nicht auf die Idee kommt, drüber zu springen und abzuhauen! Außerdem sollte auch hier eine Beleuchtung installiert sein. In manchem Ställen gibt es sogar den Luxus eines überdachten Longierzirkels!

Gute Ausweichmöglichkeit

Ein Longierzirkel ist vor allem hilfreich, weil das Longieren auf dem Reitplatz oder in der Reithalle bei einer bestimmten Anzahl von Reitern in der Bahn untersagt ist. Daher musst Du manchmal sogar mitten im Training aufhören, wenn Reiter die Bahn betreten. Wenn ein Longierzirkel vorhanden ist, kann Dir so etwas nicht passieren!

4. Führanlage

Auch wenn einige einer Führanlage eher skeptisch entgegenstehen, hat sie doch durchaus ihre Vorteile. Vor allem wenn Dein Pferd einmal krank ist und nur Schritt gehen darf, bzw. eine bestimmte Dauer an Schritt gehen muss pro Tag, das Wetter schlecht ist und die Halle besetzt, kann eine Führanlage Gold wert sein!Vor allem, wenn Du sogar mehr als ein Pferd hast und Dich somit währenddessen mit Deinem anderen Pferd beschäftigen kannst.

5. Ausreitgelände

Zu guter letzt, aber für manche Reiter durchaus das wichtigste Kriterium bei der Stall Auststattung: das Ausreitgelände! Wahrscheinlich hast Du schon auf Google Maps gesehen, wie der Stall liegt und ob sich drumherum Wälder, Wiesen oder Äcker befinden. Frage dennoch den Stallbesitzer und vor allem aktuelle Einsteller, wie das Ausreitgelände ist!

Verschiedene Reittouren

Auch gut zu wissen ist, ob verschiedene Reittouren möglich sind: Kannst Du mal eben nach der Arbeit für 20 Minuten zum Entspannen und Trockenreiten ins Gelände? Sind sogar mehr-stündige Ritte mit kurzen Stopp an einem Reiter-Café oder Restaurant möglich? Und vor allem, sind die Strecken Rundwege oder einfach Wege, die Du einmal hin und einmal wieder zurück reitest? Ersteres ist natürlich weitaus schöner!

Fragen zum Ausreitgelände:

– Wie sind die Wege? (sanding, matschig oder gar steinig)
– Ist das Gelände verschieden? (Wald, Wiesen, Hügel, Berge, Bäche, Seen, Dünen, Strand, Meer?)
– Gibt es unterschiedlich lange Rundwege?
– Gibt es Einkehrmöglichkeiten? (Reiter-Cafés & Restaurants)
– Durchschneiden (vielbefahrende) Straßen, Autobahnen oder Eisenbahngleise das Gelände?
– Ist ein lauter Flughafen in der Nähe?
– Kreuzt Du häufiger Fußgängerwege?
– Wie viele nutzen dieses Gelände? (Füßgänger, Jogger, Fahrradfahrer & sonstige Sportler)

Tipp: Nimm Dir ein wenig Zeit und gehe in der Gegend spazieren, um einen Eindruck vom Gelände zu bekommen. Noch besser: Schnapp Dir Dein Fahrrad und erkunde es richtig!

Fazit:

Die richtige Stallwahl ist nicht immer so einfach und gerade bei der Stall Ausstattung musst Du manchmal bereit sein, auf ein paar Kompromisse einzugehen. Aber keine Angst! Auch für Dich gibt es den dann doch irgendwie perfekten Stall!

Du musst Dir einfach bewusst sein, was für Dich am wichtigsten ist: reicht ein Reitplatz oder soll eine Halle zu Verfügung stehen? Wie steht es mit einem Longierzirkel/Roundpen und einer Führanlage? Und vor allem: wie vielseitig und ruhig ist das Ausreitgelände?

Umso besser die Stall Ausstattung ist, umso teurer ist natürlich auch die Boxen- bzw. Stallmiete! Aber mit Hilfe dieser Kriterien bist Du der Wahl des richtigen Stalls für Dich und Dein Pferd schonmal ein Stückchen näher!

Lesetipps:

In diesem Buch erhälst du tiefe Einblicke in die Pferdehaltung und worauf es beim Pferdekauf ankommt. Dabei wird dir nicht nur erklärt wie du zu deinem Traumpferd kommst, sondern auch wie du deinem Pferd ein Traumzuhause bietest und es richtig trainierst.

Mehr über Haltung und Fütterung findest Du in meinem ersten Beitrag zum Thema “So findest Du den richtigen Stall für Dich und Dein Pferd”. Im dritten Teil verrate ich, wie wichtig eine gute Stall Infrastruktur ist!

Was ist für Dich die wichtigste Stall Ausstattung? Hast Du noch ein paar Tipps zur Ausstattung bei der Wahl des richtigen Stalls? Wie wichtig ist Dir zum Beispiel ein schönes Ausreitgelände?

Bild: www.depositphotos.com – averyanova

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