Was du über die Kriebelmücke wirklich wissen musst und wie du dein Pferd richtig schützt!

Zuletzt aktualisiert am: 11.02.24

Gerade, wenn es wieder wärmer wird, ist die Kriebelmücke, auch Gnitze genannt, weit verbreitet. Die kleinen Biester sind zwar nur wenige Millimeter groß, aber bereiten vor allem uns Pferdebesitzern regelmäßig Kopfzerbrechen. Hier erfährst du alles, was du über die Kriebelmücke wissen musst und lernst, wie du dein Pferd im Sommer vor den juckenden Bissen der bluthungrigen Insekten schützen kannst.

Alles rund um die Kriebelmücke
– Die besten Tipps, wie du dein Pferd vor den juckenden Bissen schützt!

Alles rund um die Kriebelmücke

Durch ihre Größe von zwei bis sechs Millimetern sieht die Gnitze eher wie eine Fliege aus. Am besten erkennst du sie an ihrer buckeligen Form und der rötlich-gelben bis schwarzen Färbung. Das wohl typischste Merkmal einer Kriebelmücke ist ihr Mundwerkzeug, die sogenannten Mandibeln, mit dem sie keine Stiche, sondern richtige Bisse verursachen kann.

Während sich die männlichen Kriebelmücken ausschließlich vegetarisch ernähren, raspeln die Weibchen mit ihren Mandibeln einen Krater in die Haut ihres Wirts und saugen anschließend das Blut auf, das sich darin sammelt. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 50 verschiedene Arten, die am weitesten im Südosten der Bundesrepublik verbreitet sind.

Die Gnitzen lieben alles, was feucht und warm ist, deshalb findest du sie häufig in der Nähe von Tümpeln, Weihern und Flüssen. Dort legen sie übrigens auch ihre Eier ab. Eine weibliche Kriebelmücke kann auf einmal bis zu tausend Eier ablegen und das drei- bis viermal im Jahr.

Vegetarier und Blutsauger

Die Kriebelmücken sind sogenannte Nektarsauger, das bedeutet, dass sie sich vom Nektar verschiedener Pflanzen ernähren. Wie bereits erwähnt, bleiben die Männchen diesem Beuteschema ausnahmslos treu. Die Weibchen hingegen sind auf das Blutsaugen angewiesen, denn so wird die Entwicklung ihrer Eier und somit die Fortpflanzung gewährleistet. Dabei bedienen sie sich an Vögeln und Säugetieren aller Art, sogar wir Menschen sind vor ihren Bissen nicht sicher. Ganz besonders beliebt sind aber unsere Pferde. Vor allem an deren Ohren gelingt es der Kriebelmücke besonders nährstoffhaltiges Blut zu saugen.

Juckreiz und Infektionen

Der Biss einer Kriebelmücke ist gar nicht ohne, denn dabei wird nicht nur Blut gesaugt, sondern auch etliche Zusatzstoffe von der Mücke freigesetzt. Dadurch werden zunächst sämtliche Nerven rundum die Bissstelle betäubt, sodass dein Pferd diese erst spürst, wenn die Mücke bereits wieder über alle Berge ist.

Der Speichel des Mückenweibchens enthält jedoch mehrere toxische Stoffe, deren Wirkung bisher nicht vollständig geklärt werden konnte. Fest steht jedoch, dass der Speichel das Gewebshormon Histamin enthält, das bei den meisten Menschen und eben auch bei einigen Pferden eine allergische Reaktion auslöst. Hier sind insbesondere Pferde mit Sommerekzem betroffen, wobei der Stich der Kriebelmücke sogar als Auslöser dieser fürs Pferd sehr unangenehmen Hauterkrankung gilt.

Kriebelmücke
© anjajuli

Warum du gerade als Pferdebesitzer aufpassen solltest

Weidetiere sind ein gefundenes Fressen für die Kriebelmücke und vom Pferdegeruch wird sie wie magisch angezogen. Besonders an den Stellen, an denen das Fell deines Pferdes senkrecht steht, hat die Mücke ein leichtes Spiel an das heiß begehrte Blut zu kommen. Dazu zählen die Ohren, das Gesicht, der Mähnenkamm, die Kruppe, der Widerrist, die Schweifrübe und auch die Bauchnaht.

Ein Gnitzenbiss kann allerdings noch schwerwiegendere Folgen haben, weshalb du dein Tier als Pferdebesitzer, vor allem im Sommer, gut im Auge behalten solltest. Der toxische Speichel der weiblichen Mücken löst bei den Pferden einen starken und andauernden Juckreiz aus. Gerade Sommerekzemer sind stark betroffen und leiden oftmals fürchterlich unter den Bissen und dem damit verbundenen Juckreiz. Hier spricht man übrigens von Sommerekzem, weil die Mücken gerade in den Sommermonaten verstärkt aktiv sind.

Dabei hinterlässt jeder Biss einen kleinen Knoten unter der Haut deines Tieres, der sich nur sehr langsam zurückbildet und ähnlich wie eine geschwollener Mückenstich tagelang juckt. Die Pferde kratzen sich häufig blutig und nicht selten entwickeln sich gefährliche Infektionen und Überreaktionen gegenüber Stichen anderer Insekten.

Wie lösen Kriebelmücken das Sommerekzem bei Pferden aus?

Einige Pferde reagieren allergisch auf die körperfremden Stoffe im Speichelsekret der Kriebelmücken, was zu starkem Juckreiz, Schwellungen und Rötungen führen kann. Dieser quälende Juckreiz führt dazu, dass die Pferde sich kratzen und scheuern, was wiederum zu bakteriellen Sekundärinfektionen mit eitrigen Entzündungen führen kann. Dieser Teufelskreis kann bei vielen Pferden zu dem sogenannten „Sommerekzem“ führen, das auch durch andere Insekten wie Gnitzen, Stechmücken oder Bremsen ausgelöst werden kann.

Die betroffenen Pferde haben eine Überempfindlichkeit gegen ein bestimmtes Eiweiß im Speichelsekret der Kriebelmücken entwickelt. Obwohl die genaue Ursache dieser Allergie noch nicht vollständig geklärt ist, ist es entscheidend, die Symptome frühzeitig zu erkennen, um die Entwicklung des Ekzems zu verhindern. Nur so kann das Leiden des Pferdes rechtzeitig gelindert werden.

Lesetipp: Mehr Infos zum Sommerekzem und wie du es behandeln kannst, findest du in diesem Beitrag.

Die besten Tipps
– So schützt du dein Pferd vor der Kriebelmücke

Mücken vermeiden

Die Gnitzen sind ganz besonders am Morgen und auch in den Dämmerungsstunden aktiv. Zu dieser Zeit ist es also am wahrscheinlichsten, dass dein Pferd die tückischen Bisse erleidet. Weidegänge zu diesen Zeiten solltest du daher weitestgehend vermeiden. Falls das nicht immer machbar ist, dann wähle eine Weide aus, die möglichst weit weg von Gewässern und somit vom bevorzugten Lebensraum der Mücken liegt. Damit stehen die Chancen gut, dass dein Pferd auch während der Aktivzeiten nicht gebissen wird.

Trockne Pfützen und Matsch auf der Weide mit Sand, da Feuchtstellen auch Mücken anziehen. Außerdem solltest du deinem Pferd Rückzugsmöglichkeiten auf der Weide anbieten. Ein mobiler Unterstand oder Baumgruppen bieten einen gewissen Schutz vor nervtötenden Fliegen und Mücken.

Duschen und Stallhygiene

Wie es bei Parasiten sooft der Fall ist, ist auch bei der Kriebelmücke eine gute Hygiene das A und O. Wie schon erwähnt, werden die Mücken vom Körpergeruch der Pferde angezogen. Dieser Geruch entsteht durch Schweiß und kann mit regelmäßigen Duschen weitestgehend vermieden werden. Achte aber darauf, dass das Wasser gerade an recht heißen Tag nicht zu kalt ist, um einem Kreislaufkollaps deines Pferdes vorzubeugen. Wenn du Shampoo verwenden möchtest, um starken Schweißgeruch loszuwerden, dann nur welches, das speziell für die empfindliche Pferdehaut bestimmt ist. Ein gutes Shampoo, das auch dem Juckreiz vorbeugt, ist das Ekzemershampoo von Zedan*.

Der Pferdegeruch steckt nicht nur im Schweiß, sondern auch in den Pferdeäpfeln. Je mehr Mist also auf den Koppeln und im Stall liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mücken den Weg zu deinem Pferd finden. Deswegen solltest du nicht nur die Weiden und den Stall regelmäßig abäppeln und ausmisten, sondern auch dafür sorgen, dass sich der Misthaufen nicht in unmittelbarer Nähe zur Koppel befindet.

Kriebelmücke
© schankz

Mechanischer Mückenschutz

Natürlich gibt es auch verschiedene mechanische Schutzmittel, mit deren Hilfe du dein Pferd gegen die Gnitzen schützen kannst. Ein Klassiker ist die Fliegendecke*, die dein Pferd nicht nur vor den Kriebelmücken, sondern auch vor lästigen Fliegen und Bremsen schützt. Wenn dein Pferd bereits mit einigen Bissen oder sogar einem Sommerekzem zu kämpfen hat, dann gibt es spezielle Ekzmerdecken*. Diese bedecken nicht nur den Rumpf des Pferdes, sondern auch genau die Stellen, die bei den Kriebelmücken so beliebt sind. In schweren Fällen kann das Gesicht mit einer Fliegenhaube* vor den Mücken geschützt werden.

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Eine weitere Option sind Mückensprays, die die Mücken durch ihren Geruch von deinem Pferd fernhalten. Achte aber darauf, dass das Spray deiner Wahl so gut es geht auf chemische Substanzen verzichtet. Ein Mittel, das auf ätherischen Ölen und natürlichen Inhaltsstoffen basiert, ist genau das richtige, wie zum Beispiel das Bremsen- und Fliegenspray von AniForte*, das nicht nur aus natürlichen Extrakten und Ölen besteht, sondern auch noch eine zu starke Schweißbildung deines Pferdes verhindert.

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Natürlich, kannst du auch ganz einfach selbst Fliegenspray herstellen. Meine Lieblingsrezepte findest du hier.

Sorgenfrei durch die Sommerzeit

Die Kriebelmücke verwandelt den Sommer für uns Pferdebesitzer oftmals in einen Spießrutenlauf. Wenn du dich jedoch schon im Frühjahr intensiv mit deinem Pferd und den verschiedenen Vorkehrmaßnahmen beschäftigst und diese kontinuierlich über die Sommermonate anwendest, dann garantierst du dir und deinem Pferd eine sorgenfreie Sommerzeit!

Titelbild: www.depositphotos.com – mari_art

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