Wege zum Pferd über die Bereitschaft, von Pferden zu lernen

Zuletzt aktualisiert am: 30.11.22

In diesem Interview stellen sich Babette und Tania von Wege zum Pferd vor und erzählen, wie wichtig es ist, sich Pferden gegenüber zu öffnen und von ihnen zu lernen.

Babette und Tania reiten schon seit sie Kinder sind und sammeln ihr ganzes Wissen auf ihrem Blog. Ihnen ist es wichtig, dass Pferde wahrgenommen und verstanden werden. Dazu gehört auch, dass man sein eigenes Verhalten reflektiert und bereit ist, von Pferden zu lernen.

Auf Wege zum Pferd gibt es unheimliche viele lesenswerte Artikel, die sowohl Hilfestellung geben als auch zum Nachdenken anregen – hier findest Du zu fast jedem Thema etwas Hilfreiches! Zudem haben Babette und Tania einige tolle Kurse erarbeitet und in umfangreichen Büchern zusammengestellt. Natürlich kannst Du den beiden auch auf Facebook folgen. Und nun zu ihren Antworten!

Kultreiter Interview Reihe Teil 9: Wege zum Pferd

Babette und Tania über die Bereitschaft, von Pferden zu lernen

1. Was bewegt Euch, diesen Blog zu betreiben und was wollt Ihr mit ihm erreichen?

Der Ausgangspunkt für „Wege zum Pferd“ war, dass als ich (Tania) Babette kennenlernte, es äußerst schade fand, dass ihr enormes Wissen nur einem kleinen Kreis, also ihren Reitschülern zugute kam. Babette hatte selbst auch schon erste Texte verfasst, so dass der Schritt, das ins Internet zu bringen, nur noch ein kleiner war.

Und aus dieser Idee entstand dann „Wege zu Pferd“. Bis zum heutigen Tag versuchen wir mit unserem Blog Pferdemenschen dazu zu ermutigen, ihren eigenen Weg im Umgang mit Pferden zu finden und auf ihr Bauchgefühl zu hören. Wir bieten inzwischen eine Fülle von allen möglichen Artikeln rund um das Miteinander mit Pferden und hoffen damit, vor allem auch praktische Hilfestellungen zu bieten.

2. Seit wann reitet Ihr und wie kamt Ihr aufs Pferd?

Wir haben beide schon als Kinder mit dem Reiten begonnen und haben auch schnell Pflegepferde gehabt, so dass wir jede freie Minute im Stall verbrachten. Während bei anderen Mädchen das Interesse nachließ, blieben wir dabei. Babette kam dann auch sehr früh zu eigenen Pferden, ich erst später.

3. Was habt Ihr von Pferden gelernt?

Ich glaube, dass die größte Einsicht, die wir gewonnen haben, die ist, dass Pferde viel weniger von uns Menschen lernen können, als dass wir Menschen von den Pferden lernen sollten. Über viele Jahre glaubten wir – wie so viele! – mit der richtigen Reitweise, der richtigen Technik, dem richtigen Zubehör und den richtigen Trainingsplänen Pferde ausbilden zu können – tatsächlich aber waren es immer wir selbst, die bei all dem lernen mussten.

Wir wurden immer wieder an unsere eigenen Themen gebracht und es galt, unser eigenes Verhalten und unsere Überzeugungen immer wieder zu hinterfragen. Heute nähern wir uns Pferden mit einem ganz anderen Grundrespekt, weil wir offen und gespannt darauf sind, was unsere nächsten Lernaufgaben im Umgang mit ihnen sind.

4. Euer ultimativer Tipp zum Umgang und zur Arbeit mit Pferden:

Hört weniger auf schlaue Sprüche anderer, sondern lasst Euch auf das Pferd ein, mit dem Ihr es gerade zu tun habt. Versucht, seine Persönlichkeit zu erkennen, versucht, Euer Pferd wirklich zu verstehen und seid bereit, von ihm zu lernen. Glaubt nie, schon alles zu wissen, sondern seid immer bereit, Euch und Euer Verhalten zu reflektieren.

5. Was wünscht Ihr Euch für die (Pferde-)Zukunft?

Wir wünschen uns, dass Menschen Pferde nicht mehr als Mittel zum Zweck sehen (also als Sportgerät, als Trainingsgerät, als Ersatzpartner oder -kind usw.), sondern als eigenständiges Wesen mit Bedürfnissen und eigenen Vorstellungen. Wenn wir Pferde als Mitgeschöpfe akzeptieren, folgt daraus, dass wir uns fragen müssen, was Pferde wirklich brauchen, um glücklich und zufrieden und artgerecht leben zu können und was dem entgegenläuft.

Hier gibt es leider sehr viel Unwissenheit und es wäre wünschenswert, wenn Leute, die sich ein Pferd anschaffen, sicherstellen, dass sie wissen, was Pferde brauchen und wie Pferde leben möchten. Und es wäre schön, wenn immer weniger Menschen das Märchen vom dominanten Verhalten bei Pferden glauben würden, sondern stattdessen erkennen, dass Widersetzlichkeiten bei Pferden immer Ursachen haben, die es herauszufinden gilt, damit MIT dem Pferd und nicht gegen es gearbeitet werden kann.

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Babette und Tania für ihre tollen Antworten, und natürlich dafür, dass sie Wege zum Pferd ins Leben gerufen haben!

Bild: www.wege-zum-pferd.de

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Kommentare

  1. Hach Line, da hast Du zwei Supermädels im Interview. Ich liebe den Blog der beiden und besonders liebe ich ihre Aussage im Interview, dass man auf sein Herz und das Pferd hören soll, dass da vor einem steht und nicht auf all die schlauen Sprüche. Das ist so wahr! Jeder weiß es besser in der Pferdewelt und jeder hat ja SO Recht. Wie schön, wenn es Pferdemenschen gibt, die auf ihre Gefühl hören und nicht das alleinige Recht für sich ausrufen. Liebe Grüße und danke für das schöne Interview, Petra

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