Was du beachten musst, wenn du mit deinem Pferd verreisen willst

Zuletzt aktualisiert am: 30.11.22

Du träumst davon, mit Deinem eigenen Pferd in den Urlaub zu fahren? Neue Reitwege entdecken, am Strand galoppieren und die Sonne vom Sattel aus genießen? Ohja – das ist Urlaub mit eigenem Pferd. Aber ein solcher Urlaub braucht eine gute Planung und Vorbereitung, denn die Anreise ist oftmals stressig für Dein Pferd und nicht jeder Urlaub wird so erholend.

In meinem ersten Beitrag zum Thema Urlaub mit eigenem Pferd gebe ich Dir Tipps, damit Dein Urlaub auch wirklich unvergesslich schön und nicht zur stressigen Hölle wird!

Urlaub mit eigenem Pferd: Die besten Tipps und wichtigsten Dinge

1. Länge der Anreise

Es gibt so viele traumhafte Länder auf dieser Welt! Aber egal, wie toll das Gelände, wie perfekt das Wetter oder wie breit der Strand ist, wähle kein Urlaubsziel, das zu weit weg ist. Denn umso länger die Anreise dauert, umso stressiger wird es für Dein Pferd. Und nun denkt nicht, dass deshalb nur Deutschland in Frage kommt.

Manche schönen Orte in unseren Nachbarländern sind gar nicht ein mal so weit weg. Ich würde Dir raten nicht unbedingt mehr als 2-3 Stunden mit dem Hänger zu fahren. Umso kürzer Du planst zu verreisen, umso kürzer sollte natürlich auch die Anreise sein. Wenn Du hingegen vorhast mehrere Wochen Urlaub mit Deinem Pferd zu machen, kannst Du auch eine längere Anreise von bis zu 6-8 Stunden in Kauf nehmen.

2. Dauer des Aufenthalts

Wie bereits angesprochen, spielt auch die Dauer Deines Urlaubs eine große Rolle. Denn der Stallwechsel bedeutet für Dein Pferd erst einmal viel Neues und Unbekanntes. Fremde Pferde, Gerüche und Abläufe. Pferde sind nun mal Gewohnheitstiere und lieben die Routine. Ein Urlaub löst in Deinem Pferd in erster Linie Stress aus. Umso länger Du also bleibst, umso stressfreier wird es wahrscheinlich für Dein Pferd.

Denn Dein Pferd kann sich an alles Neue gewöhnen und erlebt somit auch wieder eine Art Routine. Wenn Du hingegen nur ganz kurz bleibst, ist Dein Pferd mit der neuen Situation überfordert, fühlt sich nicht wohl, ist nervös und anfälliger für Krankheiten und Verletzungen.

Am besten solltest Du für mindestens eine Woche mit Deinem Pferd verreisen. Wenn Du allerdings die Möglichkeit hast, mehrere Wochen oder sogar über einen Monat hinaus zu verreisen, solltest Du das tun! Wie geschrieben, kannst Du so auch in etwas weiter entfernte Länder fahren.

3. Kostenübersicht

Unterbringungskosten

Informiere Dich vor Deiner Buchung genau über die Kosten der Unterbringung Deines Pferdes und natürlich auch von Dir selbst. Die Preise für sogenannte Gastboxen können sehr stark variieren. Es gibt Ställe in denen Du nur 7 Euro am Tag zahlen musst, andere wiederum verlangen bis zu 30 Euro pro Tag und Pferd!

Natürlich muss Du hier auch ganz klar klären, welche Leistungen eine solche Gastbox inkludiert: wird Dein Pferd gefüttert und wenn ja, wie oft und ist dieses Futter inklusive? Wird es auf der Weide gehalten, in einer Paddock-, Außen- oder gewöhnlichen Stallbox? Und je nach dem, wird ausgemistet und ist das Einstreu im Preis drin? Wird Dein Pferd auf die Koppel gebracht, oder musst Du das selber machen?

Die meisten Ställe geben bereits auf ihrer Internetseite eine detaillierte Übersicht der Kosten und inkludierten Leistungen. Dennoch solltest Du vorher nochmals alle Einzelheiten klären. Auch spezielle Futterwünsche wie nasses Heu oder Müsli müssen vorher abgesprochen werden.

Tipp: Frage auch für die kurze Urlaubszeit nach einem Einstellervertrag, der den Umfang aller Leistungen auflistet sowie die Dauer der Beanspruchung!

Transportkosten

Natürlich muss Du auch die Kosten für den Transport einrechnen, und die können schnell teuer werden! Selbst wenn Du einen eigenen Hänger hast, musst Du teure Spritkosten einrechnen. Und umso weiter Du fährst, umso teurer wird es natürlich.

Wenn Du, wie wahrscheinlich die meisten Pferdebesitzer, keinen eigenen Hänger hast, kannst Du entweder in Deinem Stall oder Reiter-Bekanntenkreis fragen, ob Dir jemanden seinen Hänger für die Zeit des Urlaubs gegen einen Geldwert ausleiht. Zudem gibt es auch einige Firmen, die Hänger regelmäßig ausleihen. Allerdings kann das ebenfalls sehr schnell teuer werden, Da Du hier meisten pro Tag mieten musst und die Kosten liegen im Schnitt bei 30-50 Euro pro Tag!

Der Hersteller Böckmann bietet verschiedene Angebote zur Anhängermietung. Eine gute Liste an Anbietern findest Du zudem hier. Eine einfache Google-Suche kann aber auch schon helfen! Eine Alternative wäre es, die Hin- und Rückreise jeweils durch ein professionelles Pferde-Transport-Unternehmen durchführen zu lassen. So zahlst Du tatsächlich nur die Fahrt und nicht die ungenutzten Tage eines gemieteten Hängers.

4. Gesundheit & Impfungen

Du solltest natürlich nicht mit Deinem Pferd in den Urlaub fahren, wenn es gerade krank und in Behandlung ist, oder vor einiger Zeit krank war. Denn wie bereits erwähnt, ist sowohl die Anreise als auch der Aufenthalt in einer neuen, fremden Umgebung stressig für Dein Pferd!

Mit einem angeschlagenen Immunsystem und diesem Stress ist Dein Pferd anfälliger für neue Erkrankungen. Und beim Urlaub mit eigenem Pferd solltest Du ganz besonders auf das Wohl und die Gesundheit Deines Pferdes achten. Auch wenn dass vielleicht bedeutet, dass Du eine bereits geplante Reise absagen musst…denke an Dein Pferd!

In einigen europäischen Länder sind Krankheiten zudem mehr verbreitet als in anderen. Informiere Dich am besten bei Deinem Tierarzt und bei dem Stallbesitzer vor Ort. Eventuell sind auch zusätzliche Impfungen nötig oder Du musst bereits gegebeneImpfungen auffrischen lassen. Informiere Dich also rechtzeitig!

Tipp: Auch die Hufeisen sollten nicht ganz frisch erneuert worden sein! Am besten sollte dies bei Reisebeginn schon eine Woche her sein.

5. Auslandsversicherung

Bevor es für Dein Pferd ab auf den Hänger geht, solltest Du mit Deiner Versicherung klären, ob Dein Pferd auch im Ausland versichert ist. Es gibt tatsächlich schon Haftpflicht-Versicherungen, die einen Auslandsaufenthalt von bis zu mehreren Jahren mitversichern.

Dabei geht es zum Einem um die Kostenübernahme von Schaden an Dingen oder Personen, die Dein Pferd angerichtet hat (Haftpflicht). Aber Du solltest natürlich auch klären, in wie weit Du selbst als Reiter im Ausland versichert bist. Kläre diesen Punkt sowohl mit Deiner Pferde-Versicherung als auch mit Deiner eigenen Krankenversicherung ab.

Tipp: Mit befreundetem Pferdebesitzer verreisen

Es ist nicht nur viel einfacher, sondern macht auch viel mehr Spaß, wenn Du einen befreundeten Pferdebesitzer hast, mit dem Du gemeinsam in den Urlaub fahren kannst. Ihr könnt nämlich zusammen anreisen, Euch einen Hänger teilen und dabei die Transportkosten teilen.

Und Eure Pferde haben einen bekannten Pferdekumpel dabei, was für beide mehr Gewohnheit und weniger Stress bedeutet. Natürlich sollten sich Eure Pferde bereits gut verstehen.

Tipp: Frag am besten mal in Deinem Stall, wer daran Interesse hätte. Manchmal fahren auch gleich ganze Gruppen gemeinsam!

Fazit:

Der Urlaub mit eigenem Pferd muss gut geplant werden: Du solltest nicht allzu weit verreisen, um Deinem Pferd größeren Stress zu ersparen. Zudem sollte Dein Pferd gesund und entsprechend geimpft sein, bevor es los geht. Transport- und Unterkunftskosten können den Urlaub schnell teuer werden lassen. Besonders wenn es ins Ausland geht, muss die Versicherung geklärt werden. Und am schönsten und einfachsten wird es, wenn Du mit einem befreundeten Pferdebesitzer verreist.

Mehr über die schönsten Ziele und Unterkünfte gibt es im zweiten Beitrag zum Thema Urlaub mit eigenem Pferd!
Was sind Deine Erfahrungen zum Thema Urlaub mit eigenem Pferd? Warst Du schonmal mit Deinem Pferd im Urlaub? Hast Du ebenfalls Tipps?

Bild: www.istockphotos.com – horsemen

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