Harriet Charlotte Jensen über Freizeitreiter, Perfektionismus und zickige Ponys

Zuletzt aktualisiert am: 30.11.22

Diesmal ist die wunderbare Harriet Charlotte Jensen bei Kultreiter im Interview und erklärt, warum Freizeitreiter endlich ein neues Image brauchen, warum Perfektionismus nicht immer der beste Ansatz ist, und was am Leben zickiger Ponys so toll ist.

Harriet ist halb Deutsche und halb Norwegerin und hat seit sie 10 ist eigene Pferde. Sie liebt das Bloggen über alle möglichen Reit- und Pferdethemen und gibt so einen tollen Einblick in ihr Leben als Reiterin und Pferdebesitzerin. Ihre Beiträge sind super vielseitig, immer sehr ehrlich geschrieben und sorgen zwischendurch auch immer mal wieder für gute Lacher. Einer ihrer witzigsten und wohl auch bekanntesten Beiträge dreht sich um Reiter in Beziehungen und spricht so einige Wahrheiten aus. Ebenfalls lesenswert ist Harriets Aufzählung an Stereotypen im Reitstall – einfach herrlich!

Ihr Humor ist einfach göttlich und Harriet filmt zudem auch fleißig und lädt immer mal wieder Videos auf ihrem YouTube-Kanal hoch. Du solltest ihr also unbedingt folgen! Und nun wird es Zeit für ihre super Antworten, viel Spaß beim Lesen!

Kultreiter Interview Reihe Teil 13: Harriet Charlotte Jensen

Harriet über Freizeitreiter, Perfektionismus und zickige Ponys

1. Was bewegt Dich, Deinen Blog zu betreiben, und was willst Du mit ihm erreichen?

Mein Blog entstand eigentlich aus einer Laune heraus und ich habe unheimlichen Spaß am bloggen. Was mir mittlerweile am meisten gefällt, ist die Interaktion mit meinen Lesern, da ich durch sie die Möglichkeit habe, andere Sichtweisen kennenzulernen, diverse Tipps erhalte und Verbesserungsvorschläge bekomme. So entstand auch die Idee, mit den Gastbeiträgen, da ich die Vielfältigkeit meiner Leser so toll finde. Mein Blog ist der Blog eines Freizeitreiters – ich finde es schade, dass das Wort Freizeitreiter für viele so negativ behaftet ist. Ich reite in meiner Freizeit und bin dennoch auf Turnieren unterwegs und arbeite mit meinem Pferd – unter anderem das will ich mit meinem Blog erreichen, dass dieser Begriff nicht mehr so wie momentan für viele als eine Beleidigung angesehen wird.

2. Seit wann reitest Du und wie kamst Du aufs Pferd?

Ich kam schleichend auf’s Pferd, mit drei Jahren saß ich zum Schritt reiten auf Polopferden, natürlich nur geführt, da wir zu dem Zeitpunkt in Argentinien gewohnt haben. Mit sechs fing ich dann an, regelmäßig in den Ferien zu reiten, mit neun nahm ich wöchentlich Unterricht in einem Schulpferdebetrieb und mit zehn bekam ich mein erstes Pferd, welches auch heute noch bei uns ist und meiner Schwester das Reiten beigebracht hat. Seitdem reite ich täglich und kann mir auch ein Leben ohne Pferde nicht mehr vorstellen.

3. Was hast Du von Pferden gelernt?

Pferde sind die besseren Menschen, denn sie verzeihen dir deine Fehler, egal, wie häufig du sie machst. Ich denke, dass der Umgang mit Pferden einem sehr viel beibringt, zum Beispiel Verantwortung, Geduld und dass auch ein Umweg ein Weg zum Ziel ist, der nicht schlechter ist, er nur eben länger dauert.

4. Dein ultimativer Tipp zum Umgang und zur Arbeit mit Pferden:

Sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und auch nicht perfekt sein zu wollen, denn das hindert einen oftmals daran, sich komplett auf das Pferd einzulassen. Wenn man beispielsweise stoisch versucht, perfekt im Sattel zu sitzen, verkrampft man und das Bild ist alles andere als perfekt. Ansonsten werde ich grundsätzlich nicht böse auf meine Pferde, da ich der Meinung bin, dass wenn sie etwas in meinen Augen falsch machen, ich vermutlich das falsche Signal gegeben habe – nicht sie haben mich falsch verstanden, ich habe mich falsch “ausgedrückt”. Wenn man dann, wie so manche Reiter es leider tun, böse wird, verursacht man nur Stress beim Pferd und dann ist sowieso der Wurm drin.

5. Wenn Du selbst ein Pferd wärest, wärest Du…

Ich wäre vermutlich ein kleines, richtig, richtig dickes Shetlandpony, welches von morgens bis abends fressen würde und von ganz kleinen Kindern geritten wird – ein schönes, gemütliches Leben, ich hätte ständig tolle Flechtfrisuren in meiner Mähne und keiner würde es mir übel nehmen, wenn ich mal bockig bin, denn ich bin ja schließlich ein Pony und Ponys sind laut Klischee zwischendurch stur und zickig.

6. Was wünschst Du Dir für die (Pferde­)Zukunft?

So, wie es sich die meisten wünschen, wünsche auch ich mir Gesundheit für alle in der Zukunft. Zusätzlich würde ich mir mehr Zeit wünschen, um zwischendurch auch einfach einmal alles richtig ausgiebig genießen zu können. Durch meinen etwas stressigen Alltag bleibt manchmal einfach nicht genug Zeit für ausgiebiges kuscheln oder eine Wellnessmassage meiner Vierbeiner.

An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an die liebe Harriet Charlotte Jensen für ihre tollen Antworten und dafür, dass sie uns so an ihrem Leben teilhaben lässt!

Bild: Harriet Charlotte Jensen mit ihren beiden Pferden Wonne und Caesarion

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