Zuletzt aktualisiert am: 30.11.22
Diese Woche erzählt Anna Eichinger im Interview, warum die Dressur für das Pferd da ist, und nicht das Pferd für die Dressur.
Anna ist lizensierte Bent Branderup Trainerin und erteilt nicht nur Unterricht sowie gibt verschiedene Kurse, sie schreibt auch immer wieder tolle Beiträge auf ihrem Blog. Sie interessiert sich vor allem für die Akademische Reitkunst und möchte diese ihren Lesern und Schülern näher bringen. Auf ihrem Blog findest Du immer wieder Inspiration, hilfreiche Tipps sowie Denkanstöße.
Außerdem kannst Du Anna und der Akademischen Reitkunst auch auf Facebook folgen! Und nun viel Spaß beim Lesen ihrer Antworten!
Kultreiter Interview Reihe Teil 11: Anna Eichinger von Einfach Reiten
Anna Eichinger über die Akademische Reitkunst und warum die Dressur für das Pferd da ist
1. Was bewegt Dich, Deinen Blog zu betreiben, und was willst Du mit ihm erreichen?
Die Idee zum Bloggen entstand aus der Kombi: reiterlicher und beruflicher Werdegang. Einerseits entdeckte ich nach 20 Jahren “Reiterfahrung” die Akademische Reitkunst und wollte meine Erfahrungen unbedingt teilen– vor allem da Reiten plötzlich sehr “einfach” wurde und das WIE sehr viel mehr Sinn ergab. Und auf der anderen Seite konnte ich endlich (nachdem ich im Journalismus und im Bereich PR und Marketing tätig war) über etwas schreiben, das mir im Innersten ein großes Anliegen ist.
2. Seit wann reitest Du und wie kamst Du aufs Pferd?
Ich bin 1981 geboren, wurde drei Jahre später mit dem Pferdevirus infiziert und mit sechs musste man mir wohl noch aufs Pferd helfen, da ich nicht auf Ponys, sondern auf Trakehnern meine ersten Schritte lernen durfte. Warum ich so in Pferde vernarrt war bleibt wohl ein Rätsel. Reiterliche Vorbilder in meiner Familie gab es nämlich nicht.
3. Was hast Du von Pferden gelernt?
Da gibt es vieles. In der Pubertät habe ich wohl von meinem ersten Pferd Verantwortung gelernt. Während die anderen im Schwimmbad waren bin ich zwei Stunden mit dem Bus zum Pferd und wieder retour gefahren. Von meinem zweiten Pferd habe ich gelernt den Satz zu verstehen: Das Pferd ist nicht für die Dressur da, sondern die Dressur für das Pferd. Und schließlich habe ich von meinem dritten Pferd in einem Bent Branderup Kurs gelernt, dass wir den Inhalt reiten und nicht die Lektion.
4. Dein ultimativer Tipp zum Umgang und zur Arbeit mit Pferden:
Das Pferd ist wirklich unser Spiegel. Das sollten wir uns in der Schulung von Achtsamkeit und Gefühl zu Herzen nehmen. Und kein Pferd möchte seinen Menschen absichtlich an der Nase herumführen. Damit machen wir es uns zu leicht!
5. Wenn Du selbst ein Pferd wärest, wärest Du…
Schwierige Frage – hier würde ich eher den Besitzer definieren wollen. Jemand der mir ein pferdegerechtes Leben ermöglicht. Was nützt es mir in einem anderen Leben ein tolles Pferd zu sein, das sein Leben 23 Stunden in der Box verbringen müsste?
6. Was wünschst Du Dir für die (Pferde-)Zukunft?
Dass wir eine Vereinbarkeit schaffen zwischen individuellen Zielen und pferdegerechter Ausbildung/ Haltung.
An dieser Stelle nochmals ein großes Danke an Anna Eichinger fürs Mitmachen und die vielen Denkanstöße auf ihrem Blog!
Bild: Miriam Primik