Zuletzt aktualisiert am: 07.09.23
Viele Reiter machen die selben Fehler. Dabei musst Du nur ein paar Dinge beachten, um gut und richtig zu reiten. Hier verrate ich Dir 6 Tipps, wie Du die am weitverbreitesten Reitfehler vermeiden kannst und zu einem besseren Reiter wirst!
So wirst Du endlich zu einem besseren Reiter!
6 Tipps, wie Du die verbreitetsten Reitfehler vermeidest
1. Gucke nicht nach unten
Viele Reiter machen den Fehler, dass sie beim Reiten nach unten und auf ihr Pferd gucken. Natürlich solltest Du als guter Reiter immer mal wieder auf Dein Pferd gucken, um zu schauen, ob es zufrieden aussieht. Allerdings solltest Du das nicht die ganze Zeit tun und diese Haltung dauerhaft annehmen.
Denn durch das nach Unten-Gucken sitz Du automatisch nicht mehr richtig, fällst nach vorne und in Dich zusammen, verlierst den Halt und gleichzeitig Deine Konzentration. Und dieses Problem hat die meisten weiteren Reitfehler zur Folge. Zudem solltest Du immer dahin schauen, wo Du hin reitest. Erstens, um die richtigen Gewichtshilfen zu geben, und zweitens, um zu sehen, ob der Weg vor Dir auch frei ist.
Besser Reiten Lektion 1: Schau prinzipiell noch oben-vorne und dahin, wo Du reitest!
2. Nutze Deine Bauchmuskeln
Die Muskeln, die Du beim Reiten am meisten benutzen solltest, sind Deine Bauchmuskeln. Sie helfen Dir dabei, die Schwingungen Deines Pferdes abzufangen und locker mit der Hüfte mitzuschwingen, damit Du fest im Sattel sitz.
Zudem sorgen Deine Bauchmuskeln für den aufrichten Sitz, dafür, dass Dein Rücken gerade ist und Du nicht wie ein Sack auf Deinem Pferd sitzt. Außerdem steuern Deine Bauchmuskeln gleichzeitig Deine Gewichtshilfen. Du solltest Deine Bauchmuskeln also bei und nach jeder Reitstunde spüren.
Besser Reiten Lektion 2: Nutze Deine Bauchmuskeln für den richtigen Sitz und korrekte Gewichtshilfen!
3. Ziehe nicht an den Zügeln
Zügel sind nicht dafür gedacht, Dein Pferd zu lenken oder gar anzuhalten! Denn dafür sind Deine Gewichts- und Schenkelhilfen zuständig. Zügel können entweder nach vorne, nach oben und gelegentlich auch seitlich gegeben werden – Du solltest Deine Zügel aber niemals nach hinten oder nach unten ziehen. Die Zügelverbindung ist wie eine Kommunikation, ein Dialog zwischen Dir und Deinem Pferd.
Zu eng und kurz genommene Zügel üben einen ständigen Druck auf das Maul Deines Pferdes aus, was schnell unangenehm und vor allem kontraproduktiv ist. Zu lange Zügel sind allerdings auch keine bessere Option, da Du so oftmals mehr ruckartig als sanft aufs Pferdemaul einwirkst. Achte also darauf, dass Deine Zügel eine angemessene Länge haben, Du somit eine ständige und ruhige Verbindung zum Pferdemaul hast, und nur sanft über Paraden einwirkst.
Besser Reiten Lektion 3: Ziehe an Deinen Zügeln niemals nach hinten oder nach unten!
4. “Klopfe” nicht mit den Schenkeln
Viele Reiter machen den Fehler, dass sie mit ihren Schenkeln “klopfen”, sprich wie automatisiert ihre Schenkel an den Pferdebauch pressen, dabei die Beine hochziehen und nach vorne fallen. Dieses Phänomen wird vor allem beim Leichttraben sichtbar. Doch das eigentliche Treiben sollte ganz anders funktionieren: der Druck durch den Schenkel entsteht viel mehr durch das Abfedern im Absatz, der wiederum den Wadenmuskel anspannt.
Probier es aus: Wenn Du Deine Ferse nach unten drückst, merkst Du, wie sich Deine Wade anspannt. Jeder Schritt Deines Pferdes, den Du abfederst, hat also einen treibenden Schenkel zur Folge. Versuche also umzudenken, und Deine Ferse bei jedem Schritt nach unten zu drücken, also im Absatz zu federn. So wird nicht nur Dein Sitz besser, sondern auch Deine treibende Hilfe.
Besser Reiten Lektion 4: Feder im Absatz, spanne so gleichzeitig Deine Waden an und treibe richtig!
5. Reite konzentriert und mit Gefühl
Die wohl wichtigste Reithilfe ist Deine Konzentration. Wenn Du beim Reiten mit Deinen Gedanken woanders bist, klappt gar nichts. Nur wenn Du Dich voll und ganz auf Dich, Deinen Körper und Dein Pferd konzentrierst, kannst Du richtig reiten. Dazu gehört auch viel Gefühl: Du musst die Bewegungen Deines Pferdes fühlen und sich ihnen anpassen – nur so kannst Du mit Deinem Pferd zu einer Einheit werden.
Wenn Dein Pferd nicht gut reagiert oder die Übung falsch ausführt, dann liegt es wahrscheinlich daran, dass Du Dich nicht konzentriert hast und die Hilfen falsch oder nicht präzise gegeben hast. Aber: versuche Dich auch nicht zu sehr zu konzentrieren! Denn dadurch strengst Du Dich zu sehr an, verspannst Deine Muskeln und kannst keine feinen Hilfen geben. Bei der richtigen Konzentration geht es wirklich darum, Deinen Körper und den Deines Pferdes zu fühlen und ganz und gar eins zu werden.
Besser Reiten Lektion 5: Konzentriere Dich beim Reiten auf Dich, Deinen Körper und Dein Pferd, und reite mit Gefühl!
6. Probiere Neues!
Ich bin zwar ein großer Fan der alten Reitmeister und deren Reitkunst, allerdings gibt es nichts schlimmeres als Sätze wie:
„Das haben wir aber schon immer so gemacht!“
Auch die Reiterei entwickelt sich weiter. Es gibt neue Trainingsansätze, neue Hilfsmittel und Wege sein Pferd zu gynastizieren. Zudem möchte ich dich dazu animieren dein Training abwechslungsreich zu gestalten. Hast du zum Beispiel schon einmal Franklin-Bälle ausprobiert?! Falls nicht, kann ich Dir wärmstens empfehlen sie einfach ins Training mit einzubauen, denn durch die unterschiedlichen Ballstärken und Größen kannst Du verschieden Bereichen deines Körpers arbeiten. Mit der Franklin Methode kannst Du Deinen Sitz gezielt verbessern und so Deine Reiterhilfen präziser geben. Denn die mit Luft oder Wasser gefüllten Franklin-Bälle übertragen und verdeutlichen die Bewegungen des Pferdes auf den Menschen. Das ermöglicht uns Reitern, uns unserem Sitz und dem eigenen Körpergefühl bewusster zu werden.
Produktempfehlung: Franklin-Bälle
- Set für Reiter
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Besser Reiten Lektion 6: Sei offen für neue Trainingsmethoden und gestalte dein Training abwechslungsreich!
Besser Reiten Buchtipp
Ein sehr gutes Buch, das ich Dir auf dem Weg zu einem besseren Reiter empfehlen kann, ist “Reiten aus der Körpermitte – Pferd und Reiter im Gleichgewicht*” von Sally Swift. Hier wird Dir erklärt, wie du einfühlsam reitest, Dich, Deinen Körper und Dein Pferd spürst. Du lernst also nicht nur, wie das richtige Reiten aussehen sollte, sondern vor allem wie es sich anfühlen sollte. Ein super Buch zum Thema besser reiten!
PS: Noch mehr Büchertipps findest Du in meiner Liste mit den 7 hilfreichsten Büchern über das Reiten und den Umgang mit Pferden. Schau mal rein!
Fazit
Beim Reiten kommt es auf ein gutes Zusammenspiel zwischen Dir und Deinem Pferd, aber auch zwischen Deinem Kopf und Deinem Körper an. Reiten erfordert viel Konzentration und Feingefühl. Mit diesen 5 Lektionen kannst Du die weitverbreitesten Reitfehler vermeiden und wirst bald besser reiten.
Wichtige Tipps. Je schneller man die beherzigt, desto besser. Zu Tipp 1 fällt mir ein Zitat von Leslie Desmond win: „There is not a thing to train your horse on if you don’t look where you are riding“ vG! Nadja
Hallo liebe Nadja,
der Spruch passt wirklich super – danke!
Alles Liebe,
Line
Toller Beitrag! Mit so einfachen Tipps und Tricks kann man schon gleich zu einem viel besseren Sitz kommen. Das städnige nach unten schauen, sehe ich so oft.
Hallöchen, ich verfolge die Tipps, von Kultreiter mit großer Intresse,
habe eine Frage zu den Bauchmuskeln,sollen sie immer angespannt bleiben ,also (Bauch vor),oder mit
Jed
em Schritt(rechts/links)Bauch vor,damit man auch noch ausatmen kann .
Würde mich,über eine Antwort, sehr freuen.
LG
Conny Degner
Hi Conny,
so genau habe ich da noch nie drüber nachgedacht. Ich spanne die unteren Bauchmuskeln grundsätzlich immer an, bleibe dabei aber weich und flexibel. Sprich, ich schiebe nicht bewusst mit dem Becken, sondern arbeite eher reaktiv / federnd. Hoffe, dass beantwortet deine Frage!
Ansonsten könnten diese beiden Beiträge für dich vielleicht auch passend sein:
https://kultreiter.de/reitersitz/
https://kultreiter.de/schritt-reiten/
Alles Liebe,
Line / Kultreiter