Zuletzt aktualisiert am: 08.12.15
Kwa-was?! In diesem Beitrag verrate ich Dir alles über die Quadrille, über ihre Geschichte und Entstehung, gebe Dir Tipps und zeige Dir mit welchen Tricks Du sie am besten übst und stelle Dir die beliebtesten Formationen vor. Damit auch Deine nächste Quadrille der Hammer wird!
Quadrille Reiten: Infos, Tipps und Tricks
Was ist Quadrille Reiten?
Das Quadrille Reiten ist eine Art des Formationsreiten bei der verschiedene Hufschlagfiguren von einer Gruppe an Reitern koordiniert und an einander abgestimmt geritten werden. Dazu wird meisten eine zur Gangart der Pferde und/oder zum Motto der Quadrille passende Musik abgespielt.
Klassische Quadrille
Die klassische Quadrille besteht aus 8 oder mehr Pferden. Mittlerweile reiten die meisten aber in kleineren Formationen wie 4er oder 6er-Paaren. In der Klassischen Variante sollte die Zahl der Teilnehmer aber immer durch vier teilbar sein, daher auch der Name “Quadrille”.
Wettbewerbe & Schauvorführungen
Quadrille können in Wettbewerben oder in Prüfungen auf Turnieren geritten werden. Häufiger finden sie allerdings als Schauvorführungen zu verschiedenen Anlässen wie Jubiläen oder Festen statt und dienen der Unterhaltung. Fast jeder Reitverein bietet eine Quadrille zur Weihnachts- oder Nikolausfeier, zum Sommerfest, zum Vereinsturnier oder beim Tag der offenen Tür.
Die Geschichte des Quadrille Reiten
Ursprünglich stammt die Idee der Quadrille aus dem Militär, um beim Kampf in Formation anzugreifen oder sich in eine Abwehrhaltung zu begeben. In Kavallierschulen wurde dieses Formationsreiten geübt und immer mehr perfektioniert. Das Beherrschen der eingeübten Formationen war somit überlebenswichtig. Oftmals wurden größere Militärparaden gehalte, um das reiterliche Können und somit die Macht einer Kavallerie zu zeigen.
In königlichen Höfen
Zudem wurden Reitformationen in königlichen Höfen oder a Fürsten- und Herrschaftshäusern vorgeführt und dienten schon damals der Unterhaltung. In Reitschulen wurde dies Tradition fortgeführt und viele namenhafte Ausbildungsstätten präsentierten sich und ihre Schüler in Form von Quadrille. So entstanden über die Jahre richtige Schulquadrillen. Heutzutage ist die Quadrille in vielen Bereichen des Pferdesportes sehr beliebt.
Die beliebtesten Quadrille-Figuren im Überblick
Beim Quadrille Reiten werden verschiedene Bahnfiguren zu Formationen kombiniert und ergeben so ein schönes Bild für den Zuschauer. Hier eine kurze Übersicht der beliebtesten Quadrille-Figuren und was sie beinhalten:
Einfädeln:
Beim Einfädeln treffen zwei Abteilungen aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander und werden wie beim Reisverschluss-Prinzip zusammengefügt.
Kreuzen:
Beim Kreuz treffen zwei Abteilungen versetzt auf dem Mittelpunkt zusammen und werden quasi durch einander hindurchgefädelt. Umso höher das Tempo ist, umso beeindruckender ist diese Figur für die Zuschauer, erfordert aber gleichzeitig auch mehr Können.
Das Herz:
Beim Herz machen alle Reiter gleichzeitig von der Mittellinie aus eine Kehrtvolte bzw. Halbvolte zur Bande hin. Dies geschieht paarweise wobei ein Reiter nach links und einer nach recht abbiegt. So bildet sich ein Herz für den Zuschauer abbildet. Diese Figur ist leicht zu reiten und sieht dennoch eindrucksvoll aus.
Das Feuerwerk:
Das Feuerwerk ist ähnlich dem Herzen. Hier reiten wieder zwei Abteilungen paarweise auf der Mittellinie, wobei die Reiter dann jeweils eine Kurzkehrt nach links oder rechts reiten. Am besten eignet sich diese Figur für Schritt, oder für erfahrenen Reiter im Galopp mit Hilfe einer halben Pirouette.
Die Mühle:
Bei der Mühle treffen zwei Abteilungen von gegenüber liegenden Seiten auf dem Mittelzirkel zusammen, wobei die Reiter der Abteilungen jeweils neben und nicht hintereinander reiten. Die Pferde ganz außen auf dem Zirkel müssen natürlich etwas schneller, und die Pferde innen etwas langsamer laufen. Durch den Zusammenschluss beider Abteilungen ergibt sich für den Zuschauer das Bild einer Mühle.
Das Karussell:
Beim Karussell reitet eine Abteilung auf dem Mittelzirkel, während die zweite Abteilung auf der anderen Hand (also in die entgegengesetzte Richtung) auf dem zweiten Hufschlag des Mittelzirkels reitet. Dabei müssen innen natürlich weniger Pferde gehen als außen.
Tipp: Eine gute Übersicht zu allen Quadrille-Figuren samt Tipps und Voraussetzungen findest Du hier auf Franziska Seite.
Tipps für eine schöne Quadrille
Alle Gangarten
Versuche bei der Planung einer Quadrille alle Gangarten mit einzubauen und nicht zu viele Schrittpausen zu machen, denn diese sind für den Zuschauer manchmal etwas langweilig. Viele Tempowechsel und gerne auch mal Paarwechsel peppen die Quadrille auf und machen sie für Zuschauer spannend!
Nicht zu schwierig
Du solltest nicht allzu schwere Figuren in die Quadrille packen und Dich nach dem unerfahrensten Reiter richten. Denn wenn die Figuren zu schwer sind, und ein Reiter nicht hinterher kommt, kann es schnell mal zu Frust kommen und dann macht es keinem mehr Spaß. Aber genau das soll es ja, Spaß machen!
Passende Musik & Kostüme
Wähle eine passende Musik aus, die auch gerne mal etwas peppiger ist, für Spannung sorgt und das Tempo der Pferde betont. Die Musik sollte natürlich entsprechend zu den jeweiligen Figuren passen und zur Gangart der Pferde. Falls Du ein bestimmtes Motto für die Quadrille im Kopf hast, kann die passende Musik sowie passende Kostüme dieses sehr gut widerspiegeln!
Raum gleichmäßig nutzen
Achte bei der Planung auch darauf, dass Du die Reitbahn voll und ganz ausnutzt. Wenn Du viele Figuren an der selben Stelle planst, kann dies für die Zuschauer ebenfalls langweilig werden. Umso mehr Du den ganzen Platz der Reitbahn in die Quadrille einbeziehst, umso spannender wird es für die Zuschauer!
Passende Pferde
Natürlich sieht es immer toll aus, wenn entweder gleichfarbende Pferde ein Paar bilden oder gar ganz unterschiedlich aussehende Pferde. Neben dem Aussehen ist es aber natürlich noch viel wichtiger, dass sich die Pferde charakterlich mögen und verstehen, und somit kein Problem haben, nebeneinander zu laufen. Auch das Tempo der verschiedenen Gangarten sollte einigermaßen ähnlich sein.
Tipps zum Üben
Üben, üben, üben!
Der beste Tipp zum Üben der Quadrille ist das Üben! Das A und O einer guten Quadrille ist, dass alle Reiter die Quadrille vor dem eigentlichen Auftritt mehrmals zusammen geübt haben und sich auch genügend Zeit eben dafür nehmen. Das heißt, nicht nur 3-4 Mal üben, sondern am besten
Reitlehrer, Organisator und Ersatz
Wichtig ist es auch, dass es einen Reitlehrer oder zumindest einen Organisator gibt, der die Quadrille plant. Wenn Du selbst mitreiten willst, solltest Du am besten jemand anderen danach fragen. Denn jemand sollte die Figuren der Quadrille vorlesen, Verbesserungsvorschläge machen und schlichtweg den Überblick behalten! Gut ist es auch, einen Ersatzreiter einzuplanen, falls ein Reiter kurzfristig ausfällt.
Tipp: Mache Videos von Euren Übungen und schaue sie Dir zusammen mit den anderen Reitern an. So könnt Ihr gemeinsam schauen, was klappt und gut aussieht und woran Ihr noch arbeiten müsst.
Erst Quadrille, dann die Musik
Einfacher ist es auch, wenn Du Dir zuerst die Quadrille ausdenkst, diese planst und schonmal mit den anderen Reitern Probe reitest. Wenn eine passende und gute Rheinfolge gefunden ist, solltest Du die Zeit jeder Figur sowie die der in unterschiedlichen Gangarten gerittenen Abschnitte messen. Dazu kannst Du dann die taktisch passende Musik auswähen.
Tipp: Schau am besten auf YouTube nach Inspirationen für mögliche Quadrillen und die passende Musik!
Tipp 2: Mit der Software der Quadrille-Schule kannst Du eine Quadrille am Computer zeichnen und planen – auch cool!
Fazit:
Quadrille Reiten macht Spaß und vor allem auf Vereins-Festen werden Quadrille oft vorgeführt. Wenn Du selbst eine Quadrille planst, solltest Du sie aus verschiedene Figuren zusammenstellen, verschieden Gangarten einbauen und die ganze Reitbahn nutzen und die passende Musik wählen. Das Wichtigste ist aber, dass Du die Quadrille ganz oft mit Deinen Mitreitern übst. Am besten habt Ihr auch einen Reitlehrer oder Organisator, der bei allem den Überblick behält.